Semperit-Vorstand sieht Potenzial für Aufschwung ab Jahresmitte
Marktumfeld in erster Jahreshälfte aber "unverändert
schwierig" - Gummihersteller ließ 2024 Verlustzone hinter sich
- Aktie um 2,8 Prozent im Plus - BILD
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Nach PK
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Der niederösterreichische Gummi- und
Kautschukkonzern Semperit rechnet mit deutlichem Wachstum, sobald
die Konjunktur wieder anspringt. Dies könnte im zweiten Halbjahr
2025 der Fall sein. "Wir sehen Potenzial für eine Erholung", das
zeige sich allerdings noch nicht im Auftragsstand, sagte
Finanzvorstand Helmut Sorger am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Im ersten Halbjahr bleibe das Marktumfeld "unverändert schwierig".
Zölle bereiten Semperit hingegen keine Sorgen.
Was den Semperit-Vorstand optimistisch stimmt, sind das
Infrastrukturprogramm in Deutschland, die steigenden
Rüstungsausgaben in Europa sowie das US-Interesse am Rohstoffabbau
in der Ukraine. Semperit mit Sitz in Wimpassing stellt unter anderem
Gummi-Förderbänder für die Bergbauindustrie her, aber auch
Hydraulikschläuche für Kräne, die auch im Militärbereich eingesetzt
werden können.
Mit Produkten von Semperit kommen viele Menschen aber auch im
Alltag in Berührung. So stellt der Industriekonzern beispielsweise
Gummihandläufe für Rolltreppen her. Auch in Hörgeräten oder
Babyschnullern steckt oft Silikon der Firma Rico, die Semperit
voriges Jahr übernommen hat.
Autoreifen, mit denen Semperit nach wie vor oft in Verbindung
gebracht wird, stellt der Konzern hingegen seit vielen Jahren nicht
mehr her. Die Reifensparte und Markenrechte wurden 1985 an
Continental verkauft. Zuletzt trennte sich Semperit seiner
Medizinsparte. Die Sempermed-Operationshandschuhe werden nun vom
südostasiatischen Handschuhproduzenten Harps produziert, der dafür
in Wimpassing von Semperit eine Halle mietet.
Rückkehr in Gewinnzone nach Verkauf des Handschuhgeschäfts
Das Medizingeschäft hatte Semperit 2023 noch einen Verlust von
17,1 Mio. Euro eingebrockt. 2024 kehrte das an der Wiener Börse
gelistete Unternehmen in die Gewinnzone zurück und schrieb nach
Steuern einen Gewinn von 11,5 Mio. Euro. Der Umsatz sank 2024 um 0,8
Prozent auf 676,6 Mio. Euro und das operative Ergebnis (EBITDA)
stieg auf rund 85 Mio. Euro. An der Börse kamen die Zahlen gut an,
die Aktie stieg bis Mittag um 2,8 Prozent.
Das Unternehmen hatte 2023 ein Sparprogramm aufgelegt. Für heuer
wartet der Vorstand - "unter Berücksichtigung weiterer
Kosteneinsparungsmaßnahmen und abhängig von Zeitpunkt und Intensität
der Markterholung" einen operativen Gewinn (EBITDA) zwischen 70 und
90 Mio. Euro. 2026 soll es auf rund 120 Mio. Euro steigen.
Voraussetzung dafür sei ein Einsetzen der wirtschaftlichen Erholung
im Geschäftsjahr 2025.
Semperit baute vergangenes Jahr rund 200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ab und beschäftigte Ende 2024 insgesamt rund 4.000
Menschen. Heuer könnte der Personalstand wieder steigen. "Wenn wir
wachsen, werden es mehr", kündigte Vorstandschef Karl Haider an,
dessen Vertrag Ende März ausläuft. Dann übernimmt der frühere
Greiner-Manager Manfred Stanek, der seit 1. März Mitglied des
Semperit-Vorstands ist.
pro/kre
ISIN AT0000785555
WEB http://www.semperitgroup.com
ISIN AT00BUWOG001 AT0000809058
WEB http://www.buwog.at
http://www.immofinanz.com
http://www.rlbooe.at