BAWAG: Coronavirus-Risikovorsorge drückte Gewinn im ersten Quartal
Risikovorsorge von 25 Mio. Euro wegen Corona, Nettogewinn sank
auf 61 Mio. Euro - Kurzfristiger Liquiditätspuffer von 7,3
Mrd. Euro - Keine Vorstandsboni für 2019 und 2020
Die in Wien börsennotierte BAWAG Group hat im ersten
Quartal 2020 einen Nettogewinn von 61,2 Mio. Euro erzielt, nach 96,8
Mio. Euro im gleichen Quartal des Vorjahres. Wegen der
Coronavirus-Krise habe man im ersten Quartal eine zusätzliche
Risikovorsorge in Höhe von 25 Mio. Euro gebildet, teilte das
Unternehmen am Montag mit. Die Gesamtrisikokosten betragen somit 55
Mio. Euro.Man habe wegen der Covid-19-Pandemie "eine noch nie dagewesene
Marktvolatilität und Unsicherheit erlebt, wie es sie seit der
Finanzkrise nicht mehr gegeben hat", heißt es in der Mitteilung
weiter. Dennoch habe man im ersten Quartal im operativen Geschäft
vor Risikokosten ein Ergebnis von 171 Mio. Euro erwirtschaftet und
eine Cost/Income-Ratio von 42,3 Prozent erreicht. Die
Kapitalausstattung der Bank sei mit einer CET1-Ratio von 12,7
Prozent (Dezember 2019: 13,3 Prozent) weiterhin gut.
Dabei ist den Angaben zufolge sowohl die vorgesehene Dividende
für 2019 in Höhe von rund 230 Mio. Euro als auch die
Dividendenabgrenzung für das erste Quartal 2020 in Höhe von rund 30
Mio. Euro berücksichtigt. Wegen der Empfehlung der Europäischen
Zentralbank (EZB), Kapitalausschüttungen zu verschieben, bis weitere
Leitlinien bis zum 1. Oktober 2020 gegeben werden, hat die BAWAG
ihre Hauptversammlung in das vierte Quartal 2020 verlegt.
Der Nettozinsertrag stieg heuer im ersten Quartal um 3 Prozent
auf 220 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss blieb weitgehend stabil
bei knapp 72 Mio. Euro. Die operativen Aufwendungen gingen um 1
Prozent zurück.
Die Kredite und Forderungen an Kunden erhöhten sich gegenüber
Dezember 2019 um 2 Prozent. Das gesamte Kundenkreditvolumen stammt
weiterhin zu rund 70 Prozent aus der DACH-Region und zu rund 30
Prozent aus dem übrigen Westeuropa und den USA. Die NPL-Ratio lag
bei 1,6 Prozent (exklusive dem Rechtsfall mit der Stadt Linz bei 1,1
Prozent).
Für 2020 habe man keinen Finanzierungsbedarf, sollten die
Kapitalmärkte volatil bleiben. Auch verfüge man über einen
kurzfristigen Liquiditätspuffer von 7,3 Mrd. Euro per Ende März
2020. Rechne man die sonstigen marktfähigen Wertpapiere dazu, erhöhe
sich dieser Puffer auf 9,6 Mrd. Euro.
Auf einen Bonus für 2019 hat der BAWAG-Vorstand wegen der
Coronavirus-Krise bereits verzichtet und ebenso auf einen
allfälligen Bonus für 2020. Die in den Filialen beschäftigten
Mitarbeiter sollen zusätzliche Prämien erhalten.
(Schluss) ivn/kre
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