Außergewöhnlich an der heutigen HV war nur die Überlänge, fast 2 Stunden, normalerweise werden die Fragen
ja kurz und prägnant nichtbeantwortet bzw. halbbeantwortet, heute haben sich Aufsichtsratsvorsitzender
und Vorstand recht viel Zeit für die Nichtbeantwortung bzw. Halbbeantwortung genommen, fast könnte man
glauben, am Horizont würde sich ein Anflug von Wille zu Transparenz ankündigen
Es gab viele
Fragen, das meiste drehte sich um die Dividende, die Kleinaktionäre sind ja seit den hohen
Wertpapierverlusten vor etwa 2 Jahren der Meinung, man solle das überflüssige Geld lieber den Aktionären
zukommen lassen als in entlegenen Winkeln der Welt zu versenken.
Laut dem
Aufsichtsratvorsitzenden sei oberstes Gebot bei der Geldanlage im Moment die Sicherheit, die nachrangigen
Anleihen wolle man als Mahnung für die operativ Tätigen aber in den Büchern stehen lassen, es soll nie
wieder vorkommen.
Verrechnungszinssatz (Darlehen z.B. an die deutsche Mutter) sei im Moment
4%, das sei der historisch niedrigste Zinssatz, drunter sei man nie gewesen.
Der IVA in
Gestalt von Frau Dr. Schwarzer bedankte sich für die Dividendenkontinuität, regte aber gleichzeitig eine
Bonusdividende an, sie bedankte sich auch für den kostengünstigen Aufsichtsrat. Der wird nach dem
Ausscheiden von zwei Mitgliedern nun kleiner.
Aktionär K. und Aktionär M. zeigten sich mit der
niedrigen Dividende und insbesondere mit den Antworten auf die Forderung nach einer höheren Dividende
nicht einverstanden und verweigerten dem Aufsichtsrat die Entlastung, worauf sich der
Aufsichtsratsvorsitzende sehr bestürzt zeigte, er habe geglaubt, auch diese beiden Aktionäre von seiner
Dividendenstrategie überzeugen zu können.
Man wisse schließlich nie, wofür man plötzlich Geld
brauche, da sei es immer gut, wenn sich ausreichend Geld im Unternehmen befinde. Und die Erben würden es
dem Aktionär einmal danken, wenn sie Anteile an einem soliden Unternehmen bekommen. Es sei nicht gedacht,
an der Dividendenstrategie irgend etwas zu ändern.
Was den Streubesitz betrifft, so seien dem
Aufsichtsratsvorsitzenden nur die Aktionäre bekannt, die sich für Hauptversammlungen anmelden, manche
würden sich nie anmelden.
457.970 Aktien (60 Aktionäre) waren angemeldet, 450.637 Stück davon
entfallen auf die IREKS GmbH aus Kulmbach.
Weitere Themen waren die Investitionen in den
Siloneubau und die Kraft-Wärme-Kopplung am Standort Graz. Zu den operativen Töchtern wollte der
Aufsichtsratsvorsitzende grundsätzlich keine Informationen abgeben, die Konkurrenz könnte mithören, und
wer mehr wissen wolle, müsse ins Firmenbuch schauen, dort seien die gesetzlich vorgeschriebenen
Informationen erhältlich.
Man wolle auch das derzeitige Börsesegment nicht verlassen, man
werde hier alle nötigen Informationen weiterhin liefern, man wisse schließlich nicht, wann man an den
Kapitalmarkt herantreten müsse. Abfindungsangebot sei jedenfalls kein Thema. (Das wurde in den
vorhergegangenen Hauptversammlungen bereits ausgiebig kommuniziert)
Essen war weniger üppig
als letztes Jahr, was aber nicht heißt, dass es nicht ausreichend war. Jeder ist satt geworden. Es hat
halt weniger Auswahl gegeben. Getränke incl. Kaffee und Ottakringer Helles.
Fazit: Für
langfristige Aktionäre, die in Generationen denken, und halt keinen Acker haben, den sie ihrem Enkel
vermachen können, könnte das eine akzeptable Vermögensbewahrungsgelegenheit sein.