Telekom Austria bestätigt Erwerb des slowenischen Festnetzanbieters
Zukauf von Amis schaffe Wachstumspotenzial für die
Telekom-Gruppe - Stillschweigen über den Kaufpreis
Die Telekom Austria hat den Kauf des
slowenischen Festnetzanbieters Amis bestätigt. Der Erwerb sei heute,
Montag, vereinbart worden, hieß es in einer Mitteilung der Telekom.
Über die Höhe des Kaufpreises sei Stillschweigen vereinbart worden,
hieß es weiter. Slowenischen Medienberichten zufolge wird der Deal
auf 30 Mio. Euro beziffert.
Der Zukauf des slowenischen Kabelanbieters, der auch in Kroatien
tätig ist, schafft laut Telekom Austria zusätzliches
Wachstumspotenzial für die Gruppe. "Mit der Übernahme von Amis
können wir im Festnetzbereich, der gerade eine starke Renaissance
erlebt, weiter wachsen", so der Telekom-Konzernchef Hannes
Ametsreiter. Verkäufer sind die Finanzinvestoren Iris Capital und
Kebek Private Equity sowie das Amis-Management.
Mit Amis ist die Telekom Austria jetzt in sechs von acht Märkten
Komplettanbieter. In Kroatien stärke die Akquisition die bestehende
Position am Markt und erweitere das Festnetz-Angebot um
ultraschnelle FTTH-Anschlüsse (Fiber To The Home), hieß es.
Amis wurde 1995 als erster alternativer Internetanbieter in
Slowenien gegründet und expandierte 2003 nach Kroatien. Aktuell
werden in beiden Märkten rund 86.000 Kunden mit Internet, IPTV und
Telefondiensten versorgt. Die Amis Gruppe erwirtschaftete 2014 einen
Umsatz von rund 41 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Maribor
ist seit 2006 im Besitz des belgischen Fonds Amisco, der wiederum
von den Finanzinvestoren Iris Capital und Kebek Private Equity
kontrolliert wird.
Mit der Amis-Übernahme dürfte das Interesse der Telekom Austria
an weiteren Zukäufen in Slowenien aber noch nicht zu Ende sein. Laut
einem Bericht der Nachrichtenagentur STA soll die Telekom an der
Übernahme eines weiteren Telekommunikationsunternehmens interessiert
sein. Demnach soll die Telekom zusammen mit zwei weiteren
Interessenten im Rennen um T2 sein. Das angeschlagene Unternehmen
besitzt das größte Glasfasernetz in Slowenien und ist der größte
Anbieter von FTTH-Anschlüssen im Land.
Die Zukunft von T2 ist mit dem Verkauf einen 150 Mio. Euro
schweren Forderung gegenüber dem Unternehmen verbunden, die sich in
den Händen der staatlichen "Bad Bank" befindet. Der Käufer dieser
Forderung könnte laut Medienberichten über eine Umwandlung der
Schuld an die Beteiligung bei T2 kommen. Neben der Telekom Austria
sollen auch der britische Finanzinvestor Cinven, der potenzielle
Käufer der staatlichen Telekom Slovenije, und der US-Finanzinvestors
Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ein Auge auf T2 geworfen haben,
berichtete die STA am Montag.
(Schluss) nr/pro/cs
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