 Konjunktur
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Datum/Zeit: 30.08.2025 17:19 Quelle: Konjunktur - Presseaussendung |
Österreichischer Einkaufsmanagerindex: Stärkste Produktionssteigerung im August seit über
drei Jahren
Ergebnisse auf einen Blick
Kräftiges Produktionsplus dank abgeschwächtem
Auftragsrückgang
Stellenabbau hält an
Kompensation des Kostenanstiegs setzt Margen
weiter unter Druck
Die Industrieunternehmen Österreichs steigerten ihre
Produktion zur Mitte des dritten Quartals so deutlich wie seit
über drei Jahren nicht mehr. Dabei griffen sie jedoch erneut
vor allem auf die Auftragsbestände zurück, wenngleich die
Auftragsflaute weiter nachließ.
Derweil blieben die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist
trotz leicht nachlassendem Optimismus gegenüber dem
jüngsten Juli-Hoch überaus positiv. Da die Gewinnmargen
allerdings weiterhin unter Druck standen, setzte sich der
Stellenabbau fort. Die Einkaufspreise stiegen indes so stark wie
zuletzt im März, während die Verkaufspreise den vierten Monat
in Folge reduziert wurden.
Mit 49,1 Punkten nach 48,2 im Juli näherte sich der
saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex
der neutralen Referenzlinie von 50,0 im August weiter an und
erreichte das höchste Niveau seit Beginn der rezessiven Phase
vor genau drei Jahren. Der Hauptindex setzt sich aus den
Unterindizes für Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung,
Vormateriallager und Lieferzeiten zusammen und spiegelt das
Ergebnis der August-Umfrage zur Konjunkturlage der Industrie
Österreichs in einem Wert wider.
Ausschlaggebend für den Indexanstieg war das kräftigste
Produktionswachstum seit Mai 2022, das genauso stark ausfiel
wie im langjährigen Mittel. Im Juli war die Fertigung nur minimal
gesteigert worden.
Der leicht beschleunigte Abbau der Auftragsbestände trug
einen Großteil zum Produktionsplus bei. Der Auftragseingang
wies - hauptsächlich wegen der Ausgabenzurückhaltung der
Kunden - noch immer Einbußen aus, der Rückgang verlangsamte
sich jedoch zum zweiten Mal hintereinander und zählte zu
den schwächsten seit Beginn der Auftragsflaute im Mai 2022.
Das Minus bei den Auslandsbestellungen war zwar höher
als beim Gesamt-Auftragseingang, doch auch hier gab die
Kontraktionsrate nach und war eine der kleinsten seit Beginn
der Exportverluste.
Um Kapazitäten angesichts des hohen Lohndrucks abzubauen,
wurden den 28. Monat in Folge und per Saldo fast genauso viele
Stellen gestrichen wie im Juli. Damit fiel der Jobabbau abermals
überdurchschnittlich aus.
Die Einkaufsmenge wurde hingegen mit der niedrigsten Rate seit
über drei Jahren und nur noch minimal reduziert. Ungeachtet
dessen sanken die Bestände an Vormaterialien aufgrund
der höheren Produktionsanforderungen kräftig, während die
Bestände an Fertigwaren deutlich zunahmen.
Gleichzeitig verlängerten sich die Lieferzeiten den dritten
Monat in Folge. Prompt beschleunigte sich die Inflation der Einkaufspreise zum zweiten Mal hintereinander, und das so sehr
wie seit März nicht mehr, sie blieb aber im langjährigen Vergleich
gedämpft.
Aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks wurden die Verkaufspreise abermals gesenkt, diesmal jedoch nur noch minimal und
weniger kräftig als in den zurückliegenden drei Monaten.
Letztlich blieben die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist
zwar ausgesprochen positiv, der Optimismus ließ jedoch
gegenüber dem 41-Monatshoch vom Vormonat leicht nach.
Verknüpft waren die Erwartungen mit Expansionsplänen,
der Neueinführung von Produkten und der Hoffnung auf eine
generelle Konjunkturbelebung.
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