US-Zölle - Interesse an Investmentfonds ungebrochen
VÖIG sieht vorerst keine großen Auswirkungen durch US-Zölle
auf Investmentfonds - Nachfrage weiterhin sehr hoch
Der Chef der Vereinigung österreichischer
Investmentgesellschaften (VÖIG), Heinz Bednar, sieht durch die
Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vorerst keine großen
Auswirkungen auf die Investmentfonds. "Was die Veranlagung betrifft,
ist noch relativ wenig auf der Kundenseite passiert", sagte Bednar
am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Kunden seien weiter an
Aktienfonds interessiert, allerdings gehe er davon aus, dass
demnächst weniger US-Werte gekauft werden.
An der Entwicklung der Fonds im ersten Quartal 2025 ließen sich
die Entwicklungen jedenfalls noch nicht ablesen - etwa, dass
Anlegerinnen und Anleger sich verstärkt in sichere Staatsanleihen
oder Gold flüchten würden. So entwickelten sich die
Nettomittelzuflüsse in österreichische Fondsgesellschaften mit 980
Mio. Euro "in Summe positiv", auch wenn das Volumen gegenüber dem
Jahresultimo 2024 um rund 1,1 Prozent auf 217,5 Mrd. Euro
zurückging. Zurückführen sei das vor allem auf die Unsicherheiten an
den Märkten in den vergangenen Monaten, "das spiegelt sich natürlich
im Gesamtvolumen wider".
Weiterhin "viel Irritationen" aus den USA erwartet
Unbestritten sei, dass die Wirren um die Zölle derzeit die Märkte
bewegen, wie die Vorständin der Vereinigung ausländischer
Investmentgesellschaften in Österreich (VAIÖ), Anita Frühwald,
ergänzte. "Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin
sehr viel Irritationen aus Amerika hören. Und die werden zu
Volatilität an den Märkten führen." Ihrer Einschätzung nach wird
Trump aber zu Konzessionen gezwungen sein, weil er es sich nicht
leisten könnte, die jüngst schon gestiegene Zinsbelastung bei
US-Staatsanleihen "ins Untragbare" klettern zu lassen. Wichtig sei,
sich in dieser Lage auf Fundamentaldaten, langfristige Trends und
Risikodiversifizierung zu fokussieren, riet die Expertin.
Grundsätzlich war die Nachfrage nach Aktienfonds oder Rentenfonds
international zuletzt "ungebrochen hoch", hielt auch Frühwald fest.
Im vergangenen Jahr erreichte das globale Fondsvolumen laut Zahlen
der EFAMA (European Fund and Asset Management Association) einen
Höchststand von 71 Billionen Euro, das entspricht einem Zuwachs von
mehr als 14 Prozent gegenüber 2023. Auch die Zahl der weltweit
registrierten Investmentfonds sei gestiegen, Ende 2024 lag diese bei
144.000.
Folgt man einer Integral-Umfrage, die Anfang März 2025 unter 500
Personen durchgeführt wurde, hat die zu diesem Zeitpunkt schon
absehbare Zollthematik das Interesse der österreichischen Anleger an
Wertpapieren und Fonds jedenfalls nicht abreißen lassen. 32 Prozent
der Befragten standen dem Thema "eher positiv" gegenüber, 15 Prozent
"sehr positiv" - das sind fast die gleichen Ergebnisse wie im Jahr
2024.
tpo/ivn
ISIN DE0005937007
WEB http://www.man.eu/de/