US-Zölle - Rosenbauer nur indirekt betroffen, positiver Ausblick 2025
US-Werke von Rosenbauer produzieren für lokalen Markt - Wegen
Handelsrestriktionen keine Feuerwehrfahrzeug-Exporte mehr nach
China möglich - Neuer Mehrheitseigentümer installiert neuen
Chef
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Titel, Lead neu, Details aus PK (Absatz 1, 2, 5, 6), Aktienkurs (letzter Absatz)
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Der Handelsstreit mit den USA trifft den
heimischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer nur indirekt. Die US-Werke
des Konzerns beliefern Kunden in den USA, Kanada, Mittel- und
Südamerika. Man sei bei den Werken in den USA von Importzöllen auf
Vorprodukte und Exportzöllen nach Kanada betroffen, sagte der
scheidende Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf. Nach dem Turnaround und
dem Mehrheitseigentümerwechsel erwartet Wolf heuer, angetrieben vom
Auftragsbestand, ein positives Geschäftsjahr.
Von der US-Handelspolitik seien alle Feuerwehrausrüster in den
USA gleichermaßen betroffen, sagte der Rosenbauer-CEO bei der
Bilanzpressekonferenz am Freitag in Wien. Etwaige Zölle bei
Vorprodukten würden alle Hersteller an die Kunden weitergeben,
erwartet der Rosenbauer-Chef. Die in den vergangenen Jahren immer
restriktivere Handelspolitik Chinas hat der Feuerwehrausstatter
schon zu spüren bekommen. In guten Jahren habe man rund 5 Prozent
der Fahrzeuge - 100 Stück - nach China exportiert. Im laufenden Jahr
sind aufgrund von Handelsrestriktionen keine Fahrzeugexporte
möglich. Im Vorjahr wurde das letzte Rosenbauer-Feuerwehrfahrzeug
nach China geliefert.
Nettogewinn von 1 Mio. auf 30 Mio. Euro gestiegen
Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster konnte 2024 das
Betriebsergebnis (EBIT) um 73 Prozent auf 64,9 Mio. Euro steigern,
der Umsatz erhöhte sich um 23 Prozent auf 1,306 Mrd. Euro. Das
Vorsteuerergebnis (EBT) kletterte von 7 auf 26,3 Mio. Euro, das
Periodenergebnis legte im Jahresvergleich von 1,2 auf 29,8 Mio. Euro
zu. Kräftig bergauf ging es auch mit dem Auftragsbestand, er lag zum
Jahresende 2024 bei 2,28 Mrd. Euro, ein Plus von 28 Prozent.
Der Mitarbeiterstand betrug zum 31. Dezember des Vorjahres 4.483
Beschäftigte und erhöhte sich damit um vier Prozent.
Rosenbauer-Finanzvorstand Markus Richter verwies auf eine starke
Verbesserung beim Trade Working Capital und einer gesunkenen
Nettoverschuldung. Die kürzlich abgeschlossene Kapitalerhöhung habe
die Eigenkapitalquote von 16,6 Prozent auf rund 26 Prozent
verbessert. Nun visiere man eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent
an.
Neuer Mehrheitseigentümer installiert neuen Chef
Gestern Abend wurde nach der Aufsichtsratssitzung bekannt
gegeben, dass Robert Ottel zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt
wurde. Er folgt auf Sebastian Wolf, der aus dem Konzern ausscheidet.
Der Vertrag von Wolf wäre noch bis Ende Juli gelaufen. Der frühere
voestalpine-Finanzvorstand Ottel wird sein neues Amt als
Rosenbauer-Chef am 22. April 2025 antreten. Seine Bestellung
erfolgte auf drei Jahre. Ein Eigentümerwechsel gehe oftmals einher
mit einem Chefwechsel, sagte Rosenbauer-Aufsichtsratschef Christian
Reisinger bei der Bilanzpressekonferenz. Er bedankte sich bei Wolf
für die geleistete Turnaround-Arbeit.
Nach der finanziell angespannten Lage im Vorjahr ging es bei
Rosenbauer seit Mitte 2024 Schlag auf Schlag: Der Einstieg des
Robau-Konsortiums rund um den Red Bull-Erben Mark Mateschitz, den
Industriellen Stefan Pierer sowie zwei der Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich zuzuordnende Firmen bei Rosenbauer wurde am 5. März
abgeschlossen. Die Robau hält aktuell rund 55 Prozent, die
Rosenbauer-Familie halbierte ihren Anteil auf 17 Prozent.
Institutionelle Investoren verfügen über 4 Prozent der
Rosenbauer-Aktien und der Streubesitz liegt bei 24 Prozent. Am 12.
März hatte Rosenbauer nach vollzogener Kapitalerhöhung mit seinen
wesentlichen Kreditgebern eine Refinanzierung in Höhe von 330 Mio.
Euro finalisiert. Am 1. April schließlich hatten die Aktionäre den
Umbau im Rosenbauer-Aufsichtsrat abgesegnet. Die Mehrheitsaktionärin
Robau stellt drei Aufsichtsratsmitglieder.
Umsatzanstieg von 1,3 auf 1,5 Mrd. Euro erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Rosenbauer-Vorstand
ausgehend "vom soliden Auftragsbestand und basierend auf den
Initiativen der letzten beiden Jahre" einen Umsatz von rund 1,5 Mrd.
Euro und eine EBIT-Marge von über 6 Prozent. An der Wiener Börse
notierte die Rosenbauer-Aktie Freitagmittag mit einem Plus von rund
1,3 Prozent bei 39,90 Euro.
cri/stf/bel
ISIN AT0000922554
WEB http://www.rosenbauer.co.at
ISIN IE00BYTBXV33 DE0008232125
WEB https://www.laudamotion.com
http://www.ryanair.com
http://www.lufthansa.com/