Luftfahrt-Zulieferer FACC peilt Umsatzplus von bis zu 15 Prozent an
Investitionen in Oberösterreich und den USA geplant
Der oberösterreichische
Flugzeugzulieferer FACC hat im Vorjahr von der Erholung der
Luftfahrtindustrie profitiert. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf
884,5 Mio. Euro - der bis dato höchste Wert. Das operative Ergebnis
(EBIT) stieg im Jahresabstand von 17,5 Mio. auf 28,3 Mio. Euro,
bestätigte FACC am Mittwoch die vorläufigen Zahlen. Für 2025 rechnet
das Unternehmen mit einem Umsatzplus von bis zu 15 Prozent.
Mittelfristig soll auch die EBIT-Marge deutlich gesteigert werden.
Der börsennotierte Flugzeugzulieferer konnte in den bisherigen
Divisionen Aerostructures, Engines & Nacelles und Cabin Interior
beim Umsatz zulegen und das EBIT verbessern. Aber auch die neuen
Geschäftsfelder Advanced Air Mobility und Aftermarket Services
entwickelten sich positiv, sagte FACC-CEO Robert Machtlinger vor
Journalisten.
Verluste im Bereich Cabin Interior verringert
Als Problemkind erwies sich im Vorjahr jedoch neuerlich der
Bereich Cabin Interior: Zwar gab es auch hier eine Verbesserung beim
EBIT, allerdings verringerte sich dadurch nur der operative Verlust
von minus 8,9 auf minus 6,2 Mio. Euro. Hohe Personal- und
Energiekosten schlagen hier deutlicher durch, als in anderen
Bereichen. Daher soll die Produktion dieser Teile über kurz oder
lang nach Kroatien gehen und dort der Personalstand aufgestockt
werden. In Österreich wird es dennoch keinen Personalabbau geben:
Schließlich soll der Standort Reichersberg St. Martin um rund 70
Mio. Euro ausgebaut und daher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
benötigt werden.
Aber auch in den USA stehen Investitionen an. Der US-Hersteller
Archer entwickelt elektrisch betriebene Fluggeräte für den
Personenverkehr als Ersatz für herkömmliche Hubschrauber. Bei einem
entsprechenden Auftrag wird FACC 2027 bzw. 2028 in den USA ein Werk
bauen. Die Investitionen bezifferte Machtlinger mit einem
zweistelligen Millionenbetrag.
Positiver Ausblick für die Branche
Nach 4,9 Milliarden Passagieren im Vorjahr gehen die Prognosen
der IATA für heuer von rund 5,2 Milliarden Passagieren aus, teilte
Machtlinger weiters mit. Dementsprechend konnten Flugzeughersteller
wie Airbus, Boeing, COMAC und Embraer zum Jahresende auf 17.463 fixe
Flugzeug-Bestellungen verweisen.
Die FACC hat derzeit Aufträge über 5,3 Mrd. Euro im Orderbuch.
Damit sei man für die nächsten Jahre ausgelastet. Allerdings gibt es
nach wie vor Unsicherheiten im Markt. Daher ist die Umsatzprognose
für das laufende Jahr mit einem Plus von 5 bis 15 Prozent noch vage.
Beim EBIT strebt FACC durch zu erwartende Skaleneffekte und durch
das laufende Effizienzsteigerungsprogramm eine deutliche Steigerung
an. Mit diesem Programm sollen die im europäischen Vergleich hohen
Kostensteigerungen kompensiert werden. Das Ziel ist, innerhalb von
zwei Jahren rund 80 Mio. Euro einzusparen, sagte Finanzvorstand
Florian Heindl. Die EBIT-Marge, die zuletzt bei 3,2 Prozent lag,
soll mittelfristig wieder auf das frühere Niveau von 8 bis 10
Prozent gebracht werden, so Heindl.
fel/cgh
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