Lieferando will nicht mehr mit angestellten Radlern liefern
Anders als Foodora und Wolt gab es bisher meist Anstellungen -
Doch das ist laut "Standard" bald Geschichte
Nachdem monatelang um einen KV für
Fahrradboten gekämpft worden ist, scheint dieser zur Makulatur zu
werden. Denn laut einem Bericht der Zeitung "Standard" (online)
kündigt Lieferando - neben Foodora der Platzhirsch im einspurigen
Essen-Zustellgeschäft - hunderte Fahrerinnen und Fahrer und stellt
die Logistik auf freie Dienstverträge um. Österreichweit sind
insgesamt etwa 2.000 von 5.000 sogenannten Ridern angestellt
unterwegs, der Rest als freie Dienstnehmer.
Der KV war umstritten und zählt nicht zu den lukrativen in
Österreich. Trotzdem bietet er bezahlten Urlaub, Weihnachtsgeld,
Zuschläge für Sonntagsarbeit und Entlohnung auch im Krankheitsfall.
Lieferando bzw. die Unternehmensmutter Just Eat Takeaway wollte auf
eine APA-Anfrage vom frühen Dienstagnachmittag noch reagieren.
Anders als Foodora und Wolt stellte Lieferando seine Boten in
Österreich bisher meist an. Nun wird dieses Logistikmodell beendet,
schreibt "Der Standard" ohne Angabe von Quellen. Der damit
verbundene operative Betrieb bei Lieferando werde bis Ende Juni
schrittweise aufgelassen. Ende Juli schließe die ganze damit
verbundene Firma. Der Betriebsrat spreche von 966 betroffenen
Arbeitnehmenden. Lieferando selbst beziffere die Zahl der
Beschäftigten, die gekündigt werden, mit rund 600. Weitere 250
Dienstnehmer verfügten über befristete Verträge.
Kein Rückzug vom Austro-Markt
Einen Rückzug aus Österreich weise Lieferando zurück, so die
Zeitung. Der Konzern bleibe hierzulande als eigenständiges
Unternehmen erhalten. Man werde weiter investieren - allerdings
nicht mehr in Fahrer, die dem Kollektivvertrag unterliegen. Es gehe
um die Wettbewerbsbedingungen. Man habe über Jahre versucht,
Benchmarks für die Branche zu setzen, doch kein Mitbewerber sei
diesen gefolgt. Das habe zu wesentlichen Wettbewerbsnachteilen
geführt. Eine Unterbrechung der Unternehmung werde es nicht geben.
Wer für den Essenszusteller als Fahrer arbeiten will, müsse dies
künftig als freier Dienstnehmer mit eigenem Rad oder E-Moped tun.
Allein Jacke, Helm und Tasche würden gestellt.
phs/tpo
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