Börse Kurs Änderung voestalpine 25 -0.3%      
Hoch:
Tief:
25.28 +0.8% 
24.6  -2% 
Börse Chart voestalpine
voestalpine

voestalpine

Datum/Zeit: 12.02.2025 15:33
Quelle: APA

voestalpine mit halbiertem Gewinn


Ergebnis nach Steuern sank in den ersten drei Quartalen auf 207 Mio. Euro - Keine Entspannung in Sicht - Nun auch US-Stahlzölle - 919 Arbeitsplätze abgebaut



--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Weitere Zitate und Details nach der Pressekonferenz ---------------------------------------------------------------------

Der heimische Stahlkonzern voestalpine bekommt die schwache Konjunktur und die Autokrise in Deutschland mit voller Wucht zu spüren. Jetzt kommen auch noch die neuen US-Zölle hinzu. In den ersten drei Quartalen 2024/25 halbierte sich der Gewinn nach Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 207 Mio. Euro, bei einem Umsatz von 11,7 Mrd. Euro, wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab. Seit 1. April wurden bereits 919 Jobs abgebaut - rund 300 davon in Österreich.

Die voestalpine ist laut Eigenangaben in mehr als 50 Ländern mit rund 500 Konzerngesellschaften vertreten. Der Personalstand verkleinerte sich seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres um 1,8 Prozent auf 50.670 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das bedeutet um 919 Vollzeitarbeitsplätze weniger, 600 davon im Ausland, vor allem in Deutschland.

Personaleinsparungen laufen

"Wenn man sich drei Jahre in einer Rezession befindet, reagieren wir als Management natürlich auf diese Marktgegebenheiten", erklärte Konzernchef Herbert Eibensteiner bei der heutigen Online-Ergebnispräsentation vor Journalisten. "In der gesamten voestalpine gibt es natürlich auch Personalmaßnahmen", sagte er und verwies auf den Abbau von Leasingpersonal, Überstunden und Urlauben. Auch Teilzeitmodelle seien möglich. Im Böhlerwerk in Kematen an der Ybbs wurde die Arbeitszeit bereits um 10 Prozent reduziert. "Das ist ein Teilzeitmodell, um die Mitarbeiter auch tatsächlich halten zu können", so der CEO.

Die aufgezählten Maßnahmen seien auch für die nächste Zeit adäquat und wesentlich. "Ich kann nicht ausschließen, dass es zu einzelnen Maßnahmen beim Stammpersonal kommen wird", räumte der Konzernchef ein. In Österreich beschäftigt der Konzern rund 23.600 Mitarbeitende.

Kosten in der Gießerei in Linz werden gesenkt

"Die Gießerei in Linz ist die Firma mit dem höchsten Personalkostenanteil und natürlich besonders anfällig für Konkurrenz und wir sehen, dass wir dort Effizienzmaßnahmen brauchen werden - die arbeiten wir aus und werden sie im März auch tatsächlich kommunizieren", sagte Eibensteiner auf Nachfrage.

"Gerade in Europa, unserem größten Markt, sehen wir das dritte Jahr einer wirtschaftlichen Stagnation - wir glauben, dass wir den Boden dort erreicht haben, sehen aber keinen Aufwärtstrend", erklärte der Voest-Chef.

Strategie "local for local" wird vorangetrieben

Der Konzern treibe seine internationale Strategie "local for local" in unterschiedlichen Unternehmensbereichen weiter voran - gemeint ist damit der Ausbau der Vor-Ort-Produktion in den Abnehmerländern. "Die breite Aufstellung in unterschiedlichen Branchen und Regionen hat etwas geholfen, die Schwächen in Europa zu dämpfen", sagte der CEO mit Blick auf den Gewinneinbruch in den ersten drei Quartalen. "Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns und auch ein besonders schwieriger."

Deutlich schlechtere Ergebnisse

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Konzerns verminderte sich um rund 44 Prozent auf 391 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis sei von negativen Einmaleffekten in Höhe von rund 170 Mio. Euro beeinflusst und beinhalte beispielsweise einen Abwertungsbedarf im Zusammenhang mit dem Ende Jänner abgeschlossenen Verkauf der deutschen Buderus Edelstahl, die Reorganisation inklusive Werksschließungen des Automotive-Components-Bereichs in Deutschland und Bewertungseffekte des konzerneigenen Gasspeichers.

Prognose für Gesamtjahr weiter gesenkt

Der Blick auf die kommenden Monate verspricht wenig Verbesserung. Deshalb fuhr der Konzern seine EBITDA-Erwartungen für das gesamte Fiskaljahr von zuletzt 1,4 Mrd. auf 1,3 Mrd. Euro ein weiteres Mal zurück. Das EBIT soll "in etwa 500 Mio. Euro" betragen. Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2023/24 war das operative Ergebnis (EBITDA) bei einem Umsatz von 16,7 Mrd. Euro bereits von gut 2,5 auf 1,7 Mrd. Euro eingebrochen und der Betriebsgewinn (EBIT) von rund 1,6 Mrd. auf 569 Mio. Euro zusammengeschmolzen.

Es gibt auch Lichtblicke: Besonders gut habe sich in den ersten neun Monaten vor allem der Bereich Bahninfrastruktur entwickelt. Auch der Bereich Luftfahrt habe den bestehenden Aufwärtstrend weiter fortsetzen können, so der Konzern. Im Geschäftsbereich Lagersysteme habe die Nachfrage nach automatisierten Hochregallagern dank des Onlineshopping-Booms angehalten.

Exposure bei US-Zöllen von rund 300 bis 500 Mio. Euro

Für Nordamerika sind die Erwartungen der voestalpine zweigeteilt: Die lokalen nordamerikanischen Standorte des Konzerns sollten weiterhin von der guten Wirtschaftsdynamik profitieren, "wohingegen Exporte in die USA aufgrund der angekündigten Zölle auf Stahlprodukte mit Unsicherheiten behaftet sind", so das Management. Konkret bezifferte Eibensteiner das Exposure mit "2 bis 3 Prozent des Konzernumsatzes", also mit rund 300 bis 500 Mio. Euro.

Mehr als Hälfte des US-Umsatzes der voestalpine in Höhe von 1,8 Mrd. Euro werde ohnehin vor Ort produziert und sei daher von den Zöllen nicht betroffen. Das soll auch noch weiter ausgebaut werden. Beim Export von Produkten in die USA wird die Voest den Zollaufschlag, soweit möglich, an die Endkunden durchreichen. "Aus Sicht der voestalpine sind diese Zölle managebar."

Der Konzern sieht die Eskalation des Handelskonflikts "natürlich kritisch", betonte Eibensteiner. Die Maßnahme sei "inflationstreibend und wachstumsdämpfend" und führe zu einer weiteren Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. "Das heißt, die EU muss dringend Verhandlungen mit den USA aufnehmen."

Clean Industrial Act sei größeres Problem als die US-Zölle

Das größere Thema für Europa ist laut Voest aber der Clean Industrial Act. Wenn sich da auf EU-Ebene nichts tue, sei das für Europa viel belastender als die US-Zölle. "Es ist höchste Zeit, in Brüssel und in Wien die zahlreichen Papiere und Ankündigungen zur Wettbewerbsfähigkeit und Industriepolitik konkret umzusetzen", sagte Eibensteiner zur APA. Andernfalls drohe eine weitere, dramatische Abwanderung der europäischen Industrie und damit ein dauerhafter Verlust von gut bezahlten Arbeitsplätzen.

kre/tpo

ISIN AT0000937503 WEB http://www.voestalpine.com

 ISIN  AT0000937503
 WEB   http://www.voestalpine.com

neuere Beiträge nächste voestalpine News: Q3-Zahlen etwas schwächer als erwartet, EBITDA-Ausblick 2024/25 leicht gekürzt aeltere Beiträge

News zu voestalpineMeldungen zu voestalpine
Datum Meldung
20-03-2025voestalpine - Wiener Privatbank stuft von "Kaufen" auf "Halten" ab
12-03-2025Voestalpine drängt im US-Handelsstreit auf EU-Gegenmaßnahmen
04-03-2025Wirtschaftsminister will "Stopptaste für industrielle Abwanderung"
14-02-2025Q3-Zahlen etwas schwächer als erwartet, EBITDA-Ausblick 2024/25 leicht gekürzt
12-02-2025voestalpine mit halbiertem Gewinn
[weitere Meldungen voestalpine >>]

Medien Berichte voestalpineMedia-Monitoring voestalpine
Datum Meldung
08-02-2025Strom statt Kohle: Wie der Stahlkonzern Voestalpine ein Zwanzigstel aller Emissionen in Österreich e
28-11-2024voestalpine verhandelt über Lohnkürzungen für 3800 Mitarbeiter
28-11-2024Erste Group bestätigt für voestalpine die Empfehlung Kaufen
27-11-2024Voest-Chef Herbert Eibensteiner: "Werden gut durch diese Krise kommen"
15-10-2024Die Voest kocht längst nicht nur „klassischen Stahl"
[weitere Meldungen voestalpine >>]

Forumvoestalpineletzte Forenbeiträge voestalpine
Warren Buffett
voestalpine 2024 - In Schwierigkeiten
21.03.2025 07:11 voestalpine - Wiener Privatbank stuft von "Kaufen" auf "Halten" ab
Warren Buffett
voestalpine 2024 - In Schwierigkeiten
13.03.2025 21:55 Voestalpine drängt im US-Handelsstreit auf EU-Gegenmaßnahmen
Warren Buffett
voestalpine 2024 - In Schwierigkeiten
25.02.2025 12:12 Beratungen in Paris zur „Aufrechterhaltung“ der EU-Stahlproduktion
Warren Buffett
voestalpine 2024 - In Schwierigkeiten
23.02.2025 09:43 Erneute Prognosesenkung
Warren Buffett
voestalpine 2024 - In Schwierigkeiten
18.02.2025 07:15 Q3-Zahlen etwas schwächer als erwartet
weitere Foren Beiträge aeltere Beiträge



ATX (Wiener Börse Index) : 4259.64 -0.6% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Allgemeines-S&P 500: Die technischen Indikatoren geben derzeit uneinheitliche Signale
ATX (Wiener Börse Index) -ATX: Auch wenn die Trendstärke zuletzt ein wenig nachgelassen hat, so bleibt die Aufwärtsbewegung dennoch intakt
Verbund-Ergebnisse 2024 leicht über Erwartungen, Dividendenvorschlag von EUR 2,80/Aktie
FACC-Kaufen-Empfehlung bestätigt mit neuem Kursziel EUR 11,0/Aktie
Palfinger-Kaufen-Empfehlung mit neuem Kursziel EUR 35,0/Aktie
Mayr-Melnhof-Schwache Marktsituation lastet auf Ergebnissen 2024, Dividende von EUR 1,80/Aktie vorgeschlagen
Semperit-Ergebnisse 2024 im Rahmen der Erwartungen, EBITDA-Guidance 2025 bestätigt
Schoeller-Bleck.-Ergebnisse 2024 im Rahmen der Erwartungen, rekalibrierte Strategie soll Umsatz- und Ergebnissteigerung bringen
ATX (Wiener Börse Index) -Marktanalyse Österreich
Allgemeines-Aktien Global & Österreich
Allgemeines-Technologie, Gesundheit: Stärkstes Gewinnplus
Allgemeines-Eurozone BIP-Prognose angehoben
BUWOG-Grasser-Prozess - Ex-Minister: "Ich habe nichts Unrechtes getan"
BUWOG-Grasser-Prozess - Ex-Minister: "Ich habe nichts Unrechtes getan"
   [weitere News >>]