Strabag-Gerichtsstreit - RBI will Rasperia-Anteil nicht übernehmen
Sollte russisches Urteil gegen Raiffeisen ausfallen, will RBI
in Österreich Schadenersatz einklagen - Strabag-Anteil der
Rasperia soll dann gerichtlich verwertet werden - BILD
Nachdem die Strabag-Aktionäre von einem russischen
Gericht zu rund 2 Mrd. Euro Schadenersatz an den russischen
Miteigentümer Rasperia verurteilt wurden, will die ebenfalls
betroffene Raiffeisen Bank International (RBI) weiterkämpfen. "Wir
bekämpfen das Urteil", sagte RBI-Chef Johann Strobl am Dienstag.
Sollte auch die zweite Instanz für Rasperia ausfallen, will die RBI
in Österreich Schadenersatz fordern. Übernehmen will die RBI den
Strabag-Anteil der Rasperia aber nicht.
"Klar ist, dass die Raiffeisenbank Russland und auch die RBI kein
Interesse an Strabag-Aktien haben, aber sehr wohl Interesse daran
haben, den Schaden zu mindern", sagte Strobl im Rahmen der
Jahrespressekonferenz der RBI. Sollte das Urteil aus der ersten
Instanz in Russland halten, dann müssten Zahlungen fließen und die
Raiffeisen in Russland wäre geschädigt. Dann würde Raiffeisen
Russland versuchen, Schadenersatz zu bekommen. Die RBI würde die
russische Tochter dabei natürlich unterstützen, so Strobl.
Die größten Chancen auf Schadenersatz hätte man vor einem
österreichischen Gericht - dann könnte auf Rasperia-Vermögenswerte
in Österreich zurückgegriffen werden. Direkt übernehmen würde man
die Strabag-Anteile der Rasperia aber nicht, die Aktien würden in
einem solchen Fall "gerichtlich verwertet. Wir nehmen die
Strabag-Aktien nicht. Wir kommen nie in den Besitz der Aktien",
sagte der Bankchef.
RBI hat in Russland 840 Mio. Euro für den Streit zurückgestellt
Für den Gerichtsstreit hat die RBI in Russland im Geschäftsjahr
2024 nun 840 Mio. Euro zurückgestellt. Das hat auch den
Konzerngewinn belastet, der sich von rund 2,39 Mrd. Euro auf 1,16
Mrd. Euro halbiert hat. Die Diskrepanz aus den im Urteil geforderten
2 Mrd. Euro ergibt sich daraus, dass die RBI die
Rasperia-Vermögenswerte in Österreich derzeit auf rund 1,2 Mrd. Euro
schätzt. Dabei geht es um 28,5 Millionen Strabag-Aktien plus
Dividendenansprüchen aus vergangenen Jahren, zudem müsse eine
Kapitalherabsetzung in die Schätzung einbezogen werden.
Schnell wird sich der Konflikt sicherlich nicht lösen lassen.
Sollte die RBI diese rechtlichen Schritte gehen, werde das wohl
einige Zeit dauern. Die RBI könne die hohe Rückstellung aber gut
verkraften, da es in den anderen Teilen der RBI sehr gut laufen
würde, sagte der Bankchef. Ohne Russland und Belarus hat die Bank
2024 einen Konzerngewinn von 975 Mio. Euro geschrieben.
bel/tpo
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