 Konjunktur
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Datum/Zeit: 01.02.2025 21:06 Quelle: Konjunktur - Presseaussendung |
Österreich: Abgeschwächter Abwärtstrend; EMI im Januar auf 8-Monatshoch
Ergebnisse auf einen Blick
Deutlich geringere Produktions- und
Auftragsrückgänge
Stellenabbau trotz Verlangsamung weiterhin
stark
Geschäftsausblick auf 6-Monatshoch, bleibt
jedoch gedämpft
Die Industrie Österreichs verharrte zum Jahresauftakt trotz
verlangsamter Talfahrt tief im rezessiven Bereich. Produktion,
Auftragseingang, Einkaufsmenge und Beschäftigung sanken
allesamt mit abgeschwächter Rate, der Stellenabbau blieb
allerdings kräftig. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist
drehten zwar wieder ins Positive, fielen aber im historischen
Vergleich relativ gedämpft aus.
Gleichzeitig schwächte sich der Preisdruck ab. So näherten
sich die Einkaufspreise der Stabilisierung weiter an, und die
Verkaufspreise wurden mit der niedrigsten Rate seit fünf
Monaten reduziert.
Mit 45,7 Punkten nach 43,3 im Vormonat signalisierte der saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex, dass
sich der Abwärtstrend im verarbeitenden Gewerbe Österreichs
gegenüber den zurückliegenden sieben Monaten zwar verlangsamt hat, der Sektor jedoch nach wie vor tief in der Krise
steckte. Der Hauptindex setzt sich aus den Unterindizes für
Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung, Vormateriallager
und Lieferzeiten zusammen und spiegelt das Ergebnis der
Januar-Umfrage zur Konjunkturlage der Industrie Österreichs in
einem Wert wider.
Der Produktionsrückgang schwächte sich gegenüber Dezember
markant ab, und zwar so sehr wie zuletzt im Mai 2024. Dass
erneut weniger produziert wurde, lag laut Befragten an
der Nachfrage- und Auftragsflaute infolge der niedrigen
Ausgabenbereitschaft der Kunden und Sorgen hinsichtlich der
weiteren Konjunkturentwicklung. Immerhin verlangsamte sich
der Auftragsrückgang im Vormonatsvergleich deutlich und
zählte zu den schwächsten seit Beginn der Auftragseinbußen
im Mai 2022. Dies galt auch für das Exportneugeschäft.
Die Auftragsbestände nahmen wieder zügig ab, diesmal jedoch
so langsam wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Ungeachtet
dessen blieb der Stellenabbau trotz Abschwächung gegenüber
den zurückliegenden sechs Monaten überdurchschnittlich
stark.
Aufgrund der niedrigeren Produktionsanforderungen und
Lagerabbaubemühungen wurde die Einkaufsmenge abermals
reduziert, wenngleich der Rückgang im Januar so geringfügig
ausfiel wie seit zwei Jahren nicht. Angesichts der gedämpften
Nachfrage nach österreichischen Industrieerzeugnissen wurden
die Bestände an Fertigwaren erneut verringert, wenngleich mit
der niedrigsten Rate seit letztem August.
Derweil verkürzten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten
zum Jahresstart leicht. Ausschlaggebend hierfür war die
verbesserte Materialverfügbarkeit infolge der schwachen
Nachfrage. Allerdings kam es bei einigen Unternehmen auch zu
Lieferverzögerungen aus Asien.
Wie bereits seit Oktober 2024 sanken die Einkaufspreise ein
weiteres Mal. Der Rückgang verlangsamte sich jedoch den
dritten Monat in Folge und fiel nur noch äußerst schwach aus.
Aufgrund des gedämpften Kostenanstiegs und der
Nachfrageflaute wurden die Verkaufspreise zum 22. Mal
hintereinander gesenkt. Die Deflationsrate schwächte sich
allerdings so sehr ab wie zuletzt im August 2024.
Letztlich drehten die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist -
nicht zuletzt in Erwartung niedrigerer Zinsen - wieder ins Positive
und fielen damit so optimistisch aus wie seit Juli letzten Jahres
nicht mehr. Insgesamt war der Ausblick jedoch gedämpfter als
im langjährigen Mittel.
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