KTM - Gläubigergruppe will anderen Umstrukturierungsplan
Bloomberg: Unter Führung von US-Hedgefonds gibt es Vorhaben,
das mehr als die mindestens nötigen 30 Prozent Quote fließen
lassen soll
Während am Freitag im Zuge von
Gläubigersitzungen rund um die Pleite von KTM und Tochterfirmen
leichter Optimismus verbreitet wurde, gibt es offenbar auch
Widerstand gegen die bisherigen Restrukturierungspläne des
insolventen oberösterreichischen Motorradbauers. Eine Gruppe von
Kreditgebern will mehr Geld zurück, wehrt sich gegen die geplante
Umstrukturierung und schlägt einen eigenen Plan für bessere
Gläubigeraussichten vor, schreibt die Finanznachrichtenagentur
Bloomberg.
Eine Gruppe von Schuldscheingläubigern der milliardenschwer
verschuldeten KTM-Gesellschaften unter Führung des US-amerikanischen
Hedgefonds Whitebox Advisors will den Kreditgebern mehr als die im
eigenen Vorschlag des Unternehmens vorgesehenen 30 Prozent bieten,
zitierte Bloomberg am Samstag aus einer der Agentur vorliegenden
Präsentation der Kreditgeber. 30 Prozent sind das Minimum, das KTM
in seiner Insolvenzverfahrensart bieten muss.
Schweigen bei Involvierten
Ein Vertreter von Whitebox lehnte eine Stellungnahme ab. Ein
Sprecher der KTM-Mutter Pierer Mobility antwortete nicht auf
Anfrage-Mails und -Anrufe, so die Agentur. Ein Vertreter jenes
Unternehmens, das die Präsentation vorbereitet hat - Perella
Weinberg Partners - reagierte ebenso nicht.
Die Gläubigergruppe argumentiert, dass von Pierer Mobility für
KTM im Sinne der Trendwende gefordertes zusätzliches Kapital auf
Kosten der Kreditgeber ginge. Diese müssten "erhebliche Abschläge
hinnehmen". Bestehenden Aktionären wie Pierer Mobility des
Industriellen Stefan Pierer würde es ermöglicht, sich "mit einem
massiven Abschlag in das Unternehmen einzukaufen", heißt es in der
Präsentation.
Nach dem Alternativplan der kritischen Kreditgeber würde das
bestehende Eigenkapital des Unternehmens auf null abgeschrieben.
Allen Gläubigern würde die Möglichkeit geboten, selbst neue
Finanzierung bereitzustellen, obwohl die Gläubigergruppe laut der
Präsentation bereit ist, die erforderliche Finanzierung abzusichern.
Die Anbieter der neuen Finanzierung würden 30 Prozent des
Eigenkapitals des Unternehmens erhalten, während 70 Prozent an
wiedereingesetzte Gläubiger gehen würden, heißt es. Bestehende
Aktionäre hätten dann die Möglichkeit, bis zu 70 Prozent des
Eigenkapitals von den wiedereingesetzten Gläubigern abzukaufen.
Selbst Gläubiger, die sich gegen eine Teilnahme an der neuen
Finanzierung entscheiden, sollen "wesentlich bessere
Rückgewinnungsraten" erhalten.
Entscheidende Sitzung am 25. Februar
Am Freitag hatten die Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 2,2
Milliarden Euro angemeldet, wobei der Insolvenzverwalter laut AKV
bisher rund 1,7 Milliarden Euro anerkannt hat. Über den
Restrukturierungsplan - also die genaue Zukunft von KTM - wird am
25. Februar von den Gläubigern abgestimmt.
phs/spu
ISIN AT0000KTMI02 AT0000820659
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