Schwache Wirtschaft und sinkende Verkaufspreise lasten auf Agrana
Umsatz minus 8,1 Prozent, Konzernergebnis minus 81,4 Prozent -
EBIT im Zuckersegment am stärksten belastet
Die schwache Wirtschaftslage und rückläufige
Verkaufspreise haben die Neunmonatsergebnisse des börsenotierten
Zucker- und Stärkekonzerns Agrana stark belastet. Trotz höherer
Absatzvolumina sank der Umsatz um 8,1 Prozent auf 2,71 Mrd. Euro.
Das operative Ergebnis (EBIT) sackte um 65,8 Prozent auf 51,1 Mio.
Euro ab und das Konzernergebnis brach um 81,4 Prozent auf 14,5 Mio.
Euro ein, teilte Agrana am Dienstag mit.
"Wir sind weiterhin mit einem äußerst herausfordernden Umfeld
konfrontiert, das durch die schlechte Wirtschaftslage in Europa, die
Rezession in Österreich und Deutschland sowie nach wie vor hohe
Volatilitäten im Rohstoff und Energieeinkauf gekennzeichnet ist",
sagte Konzernchef Stephan Büttner laut Aussendung. Vor allem in den
Segmenten Stärke und Zucker hätten niedrigere Verkaufspreise zu
deutlichen Einbußen bei den Umsätzen geführt, im Segment Frucht
seien die Erträge dagegen leicht gesteigert worden.
Das Fruchtsegment profitierte von einer guten operativen
Geschäftsentwicklung in Europa und Mexiko sowie einem soliden
Ergebnis im Bereich Fruchtsaftkonzentrate. Die Umsätze stiegen von
rund 1,18 Mrd. auf 1,22 Mrd. Euro, das EBIT legte von 50,1 Mio. auf
72,9 Mio. Euro zu. Sinkende Rohstoff- und Energiepreise drückten
dagegen die Verkaufspreise in der Stärkesparte und den Umsatz damit
auf 767,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 907,4 Mio. Euro). Das EBIT
(28,4 Mio. Euro) litt zudem unter dem Stillstand des Werks in
Pischelsdorf nach dem Hochwasser.
Am stärksten belastet war das EBIT im Segment Zucker, das
operative Ergebnis brach von plus 41,3 Mio. Euro auf minus 50,2 Mio.
Euro ein. Der Umsatz ging von 861,5 Mio. auf 717,4 Mio. Euro zurück.
Grund für die Schwäche waren gesunkene Zuckerverkaufspreise, ein
höherer Absatz konnte die Einbußen nicht wettmachen. Höhere
Lagerbestände in der EU, die Erwartung einer höheren
Zuckerproduktion und sinkende Weltmarktpreise brachten den
Zuckerpreis stark unter Druck. Der niedrige Zuckergehalt in Folge
einer schlechten Rübenqualität trieb zudem die Herstellungskosten
nach oben.
Der Ausblick auf das Gesamtjahr blieb eher trüb. Wie bereits bei
der Gewinnwarnung im November bekannt gegeben wurde, rechnet das
Agrana-Management für das Gesamtjahr mit einem Rückgang beim
Konzern-EBIT um mindestens 50 Prozent auf maximal 75 Mio. Euro. Auch
beim Umsatz werden Rückgänge erwartet.
bel/ivn
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