Konjunktur

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Datum/Zeit: 28.09.2024 12:02
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Bank Austria Österreichischer Einkaufsmanagerindex: Einbruch beim Exportgeschäft lässt EMI im September auf 6-Monatstief absacken



Ergebnisse auf einen Blick

Produktion, Neuaufträge, Beschäftigung und Vormateriallager gehen stärker zurück
Größte Verluste bei den Auslandsbestellungen seit Oktober 2023
Geschäftsausblick erstmals wieder pessimistisch

Die Industrie Österreichs rutschte zum Ende des dritten Quartals noch tiefer in den rezessiven Bereich. So schlug bei der Produktion, den Auftragseingängen, der Beschäftigung sowie bei den Vormateriallagern jeweils ein deutlicheres Minus zu Buche. Belastungsfaktor Nummer eins waren jedoch die gravierendsten Einbußen beim Exportneugeschäft seit knapp einem Jahr. Zudem drehten die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist erstmals wieder ins Negative.

Derweil stagnierten die Einkaufspreise weitgehend, nachdem sie in den drei Vormonaten zugelegt hatten. Und die Verkaufspreise wurden angesichts der anhaltenden Nachfrageflaute noch deutlicher reduziert als zuletzt. Gleichzeitig verbesserten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten nur noch leicht und im geringsten Ausmaß seit über eineinhalb Jahren.

Der saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex verlor binnen Monatsfrist 1,6 Punkte. Mit aktuell 42,8 Punkten notiert er nicht nur auf dem tiefsten Niveau seit März, er unterschritt damit auch den Durchschnittswert von 43,7 seit Beginn der Talfahrt im August 2022. Der Hauptindex setzt sich aus den Unterindizes für Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung, Vormateriallager und Lieferzeiten zusammen und spiegelt das Ergebnis der September-Umfrage zur Konjunkturlage der Industrie Österreichs in einem Wert wider.

Hauptverantwortlich für die verschärfte Krise war der beschleunigte Rückgang der Auftragseingänge, den die Befragten vor allem auf die Ausgabenzurückhaltung der Kunden und die Misere im Automobilsektor zurückführten. Mit dazu beigetragen hat aber auch der massivste Einbruch bei den Auslandsbestellungen seit letztem Oktober, hauptsächlich wegen der dürftigen Nachfrage aus Deutschland.

Folglich wurde die Produktion noch stärker zurückgefahren als im August, und zwar mit der höchsten Rate seit Jahresbeginn. Darüber hinaus deutet der kräftigste Rückgang der Auftragsbestände seit sieben Monaten darauf hin, dass die Kapazitäten auch zum Quartalsende bei weitem nicht ausgelastet waren. Als Resultat beschleunigte sich der Stellenabbau gegenüber dem Vormonat und fiel so stark aus wie seit April 2020 nicht mehr.

Die Vormaterial- und Fertigwarenlager nahmen erneut ab, die Bestände an Fertigwaren sogar so rasant wie zuletzt vor über drei Jahren. Die Bestände an Vormaterialien sanken ebenfalls mit kräftigerer Rate, da die Einkaufsmenge so sehr reduziert wurde wie zuletzt im Dezember 2023.

Die schwache Nachfrage nach Produktionsmaterialien spiegelte sich in den Lieferzeiten wider, die sich abermals verkürzten, diesmal jedoch – wegen verzögerter Containerlieferungen - im geringsten Ausmaß seit Januar 2023.

Indes verlangsamte sich der Anstieg der Einkaufspreise gegenüber dem 18-Monatshoch im August wieder und fiel auch schwächer aus als im Juni und Juli. Der verringerte Kostendruck, die Nachfrageflaute seitens der Kunden und die verschärfte internationale Konkurrenz sorgten zudem dafür, dass die Unternehmen ihre Verkaufspreise so deutlich senkten wie seit knapp einem Jahr nicht mehr.

Letztlich drehten die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist zum ersten Mal seit Januar wieder ins Negative. Ausschlaggebend hierfür waren die Sorgen über die weitere Konjunkturentwicklung, die niedrige Investitionsbereitschaft und die hohe Kostenlast.

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