Strabag-Klage in Kaliningrad: Gericht lehnte Antrag von Raiffeisen ab
Einstweilige Verfügung, die Verkauf von Raiffeisenbank
Russland untersagt, bleibt aufrecht
Ein Handelsgericht im russischen
Kaliningrad hat am Freitag den Antrag der Raiffeisenbank Russland
abgelehnt, eine einstweilige Verfügung aufzuheben. Hintergrund ist
die Klage des russischen Strabag-Aktionärs Rasperia Trading Limited
gegen den Baukonzern, seine österreichischen Kernaktionäre sowie die
Raiffeisenbank Russland. Laut einstweiliger Verfügung vom 5.
September können Anteile der RBI-Tochter nicht veräußert werden, RBI
hatte dagegen rechtliche Schritte angekündigt.
Details zur aktuellen Entscheidung vom Freitag wurden im
offiziellen russischen Gerichtsregister nicht veröffentlicht:
Rasperia Trading Limited hatte am 19. August 2024 gleichzeitig mit
ihrer Klage gegen Hans-Peter Haselsteiner und seine
Familien-Privatstiftung, die UNIQA Insurance Group AG sowie drei
weitere UNIQA-Firmen, die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, eine ihrer
Tochterfirmen sowie die Strabag selbst und Raiffeisenbank Russland
auch den Antrag eingebracht, die Causa unter Ausschluss der
Öffentlichkeit zu verhandeln. Im Zusammenhang mit von ihr besessenen
Strabag-Aktien, die sie nach EU-Sanktionen für wertlos erachtet,
begehrt Rasperia laut Angaben von Strabag einen Schadenersatz von
1,9 Mrd. Euro, die sie bei der russischen RBI-Tochter lukrieren
möchte. Für den 16. Oktober ist eine Verhandlung in der Sache
angekündigt.
Der von der EU sanktionierte Unternehmer Oleg Deripaska, dem der
russische Strabag-Aktionär in der Vergangenheit zugerechnet wurde,
will indes nichts mehr mit Rasperia zu tun haben: Deripaska sei kein
Aktionär der Firma mit Sitz in Kaliningrad und sie wisse auch nicht,
wie die Aktionäre dieser Firma zu kontaktieren seien, erklärte eine
Sprecherin von Deripaska gegenüber der APA. RBI selbst hatte Anfang
September die einstweilige Verfügung gegen ihre Tochterbank per
Ad-hoc-Mitteilung öffentlich gemacht. Diese Entscheidung erschwere
den Verkaufsprozess, in dem die RBI eine Mehrheitsbeteiligung an der
Tochterbank veräußern wolle und werde unweigerlich zu weiteren
Verzögerungen führen, hieß es damals. Das operative Geschäft der
Raiffeisenbank Russland sei davon aber nicht beeinflusst, ergänzte
gleichzeitig ein Sprecher der Bank.
hgh/fel
ISIN AT000000STR1 AT0000606306 AT0000821103
WEB http://www.strabag.com
http://www.rbinternational.com/
http://www.uniqagroup.com
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