Streit um Fahrradboten-KV - Lieferando kommt vida entgegen
vida sieht Bewegung in die richtige Richtung und fordert die
Wirtschaftskammer auf, in die Gänge zu kommen
In dem seit Monaten schwelenden Arbeitskampf um eine
Lohnerhöhung für die Fahrradboten ist nun der größte Lieferdienst,
Lieferando, den Forderungen der Gewerkschaft vida entgegen gekommen.
Ab September soll es für die Fahrerinnen und Fahrer eine Erhöhung
von 7,8 Prozent geben. Zuvor hatte bereits Mitbewerber Foodora mit
1. August ein Plus von 5,8 Prozent angekündigt. Für die vida ist nun
die WKÖ am Zug um einen brancheneinheitlichen Kollektivvertrag (KV)
abzuschließen.
Für vida-Bereichszuständiger Markus Petritsch ist die nun
angekündigte Lohnerhöhung ein weiterer Teilerfolg der Verhandlungen:
"Die angekündigte Erhöhung von Lieferando zeigt, dass der Druck der
Beschäftigten wirkt. Mit zahlreichen Streiks und Protestaktionen
haben wir deutlich gemacht, dass man Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern keine Hungerlöhne zahlen kann. Zumindest Lieferando
hat das, spät aber doch, eingesehen".
Dennoch sei die aktuelle Entwicklung kein Grund zum Jubeln. Die
Lohnerhöhung liege damit noch immer unter dem von der vida
geforderten "Teuerungsausgleich" von 8,7 Prozent. "Die
Lieferando-Beschäftigten müssen also trotz einer leichten
Verbesserung einen Reallohn-Verlust hinnehmen. Und das bei
Vollzeitlöhnen nahe an der Armutsgrenze. Jetzt ist die WKÖ an der
Reihe, endlich von der Bremse zu steigen und Handlungen zu setzen",
so Petritsch. Er rief die Wirtschaftskammer auf, "an den
Verhandlungstisch zurückzukehren".
stf/cgh
ISIN
WEB https://news.wko.at/presse
http://www.vida.at
ISIN DE0005937007
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