voestalpine-Aufsichtsrat will bei HV geschlossen wiedergewählt werden
Aufsichtsratschef Eder stünde bei seiner Wiederwahl bis 2027
zur Verfügung - Bei HV wird Debatte um Bilanzschönung bei
deutscher Tochter erwartet
Ungeachtet jüngster Aufregungen um eine
Bilanzschönung bei einer deutschen Tochter will sich der
Aufsichtsrat der voestalpine bei der Hauptversammlung am 3. Juli
geschlossen der Wiederwahl stellen. Das teilte der Stahl- und
Technologiekonzern am Dienstag mit. Als neuer Kandidat stellt sich
Martin Hetzer, Präsident des Institute of Science and Technology
Austria (ISTA) in Klosterneuburg, der Wahl.
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der ehemalige Vorstandschef
Wolfgang Eder. Weiters sitzen RLB-OÖ-Chef Heinrich Schaller,
Oberbank-Chef Franz Gasselsberger, die ehemalige VIG-Chefin
Elisabeth Stadler, Rechtsanwalt Florian Khol, die ehemalige
stellvertretende Direktorin der Arbeiterkammer Wien, Maria
Kubitschek sowie Ingrid Jörg, Präsidentin Aerospace and
Transportation bei Constellium Switzerland, in dem Gremium.
Im Falle seiner Wahl stünde Eder für weitere drei Jahre und damit
bis 2027 zur Verfügung. Für sämtliche weitere Mandate ist eine
Laufzeit von fünf Jahren, also bis zu Hauptversammlung 2029
vorgesehen, heißt es in der Aussendung. Der Molekularbiologe und
ISTA-Leiter Martin Hetzer würde bei seiner Wahl den Posten von
Joachim Lemppenau einnehmen, der nach dessen Ableben im Jahr 2022
vakant geworden und bis jetzt nicht nachbesetzt worden ist.
Bei der diesjährigen Hauptversammlung der voestalpine wird eine
intensive Diskussion um eine kürzlich bekannt gewordene
Bilanzschönung bei einer deutschen Voest-Tochter erwartet. Diese
wurde kurz nach der Vorlage der Bilanz vergangene Woche bekannt, die
Vorkommnisse wurden jedoch lediglich weit hinten im Geschäftsbericht
erwähnt. Jahrelang wurde offenbar die Bilanz der Tochter geschönt,
in Summe geht es um etwa 100 Mio. Euro.
Der Interessenverband für Anleger (IVA) hatte daraufhin die
Kommunikation des Unternehmens zu dem Vorfall kritisiert. Diese
lasse "am Transparenzwillen zweifeln", so der Vorstand des
Interessenverbands für Anleger (IVA), Florian Beckermann. Aktionäre
würden dadurch "zu Recht sehr skeptisch".
bel/cri
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