Lenzing bekommt "Chief Transformation Officer" zur Krisenbewältigung
Walter Bickel ab 15. April neuer Vorstand - Vorstandsmandat
läuft bis Ende 2025
Der börsenotierte Faserhersteller Lenzing
erweitert den Vorstand und bekommt mit Walter Bickel einen "Chief
Transformation Officer" zur Krisenbewältigung. Der Aufsichtsrat habe
Bickel mit Wirkung zum 15. April als Vorstandsmitglied bis 31.
Dezember 2025 ernannt, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit.
Lenzing kämpft mit einer schwächelnden Nachfrage bei Spezialfasern
und musste 2023 Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe
vornehmen.
"Nach gründlicher Überlegung ist der Aufsichtsrat zum Schluss
gekommen, dass eine Erweiterung des Vorstandes der richtige Schritt
zur Bewältigung der aktuellen Krise und der damit verbundenen großen
Herausforderungen ist", so Lenzing-Aufsichtsratschef Cord Prinzhorn.
Bickel sei ein "erfahrene Manager" und werde mithelfen, dass der
Faserhersteller "gestärkt aus dieser schwierigen Phase" herauskomme.
Das Unternehmen schrieb im Vorjahr aufgrund von veränderten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Wert von fünf
Produktionswerken um 465 Mio. Euro ab und wies für 2023 bei einem
Umsatz von 2,5 Mrd. Euro einen Nettoverlust von 593 Mio. Euro aus.
Die von Abschreibungen betroffenen Lenzing-Werke befinden sich in
Indonesien, Österreich, China, Thailand und den USA. Das
oberösterreichische Unternehmen mit weltweit rund 7.900
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verarbeitet Holz zu Zellstoff und
stellt daraus Fasern für die Bereiche Mode, Handel, Industrie,
Kosmetik und Hygiene her.
Am Donnerstag gab der Lenzing-Vorstand bekannt, die bestehende
Dividendenpolitik von mindestens 4,50 Euro pro Aktie "unbefristet"
auszusetzen. Die Aktie des Faserherstellers rutschte daraufhin um
neun Prozent ab. In den vergangenen zwölf Monaten belief sich der
Kursverlust der Lenzing-Papiere auf über 40 Prozent.
cri
ISIN AT0000644505
WEB http://www.lenzing.com
ISIN DE0008232125
WEB http://www.austrian.com
http://www.lufthansa.com/