Konjunktur

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Datum/Zeit: 01.04.2023 12:40
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Beschleunigte Talfahrt der Industrie Österreichs lässt Einkaufspreise erstmals seit zweieinhalb Jahren sinken



Aufgrund verstärkter Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang hat der Abwärtstrend in der Industrie Österreichs zum Ende des ersten Quartals nochmals an Fahrt gewonnen. Wegen der niedrigeren Produktionsanforderungen und um die während der Pandemie angelegten Vorratslager abzubauen, wurde die Einkaufsmenge radikal reduziert. Folglich verkürzten sich nicht nur die Lieferzeiten, auch die Einkaufspreise sanken erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder.

Der saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex sank binnen Monatsfrist um 2,4 Punkte auf 44,7 und damit auf den tiefsten Wert seit Mai 2020. Zum Minus des Hauptindexes haben alle fünf Unterindizes beigetragen, die in dessen Berechnung einfließen, inklusive des Produktionsindexes, der nochmals tiefer in die Schrumpfungszone gerutscht ist.

Der Produktionsrückgang beschleunigte sich im März zum zweiten Mal hintereinander und fiel so stark aus wie zuletzt im November letzten Jahres. Noch zügiger bergab ging es mit dem Neugeschäft, weshalb zahlreiche Unternehmen zur Aufrechterhaltung der Fertigung auf die Abarbeitung der Auftragsbestände zurückgriffen. Die Bestände an Fertigwaren legten mit beschleunigter Rate zu, was laut Umfrageteilnehmern Verschiebungen oder Stornierungen von Aufträgen geschuldet war. So wies der Auftragseingang das höchste Minus seit Jahresbeginn aus - ähnlich schlecht lief es auch beim Exportneugeschäft.

Zurückzuführen waren die Auftragsverluste den Befragten zufolge auf die hohen Preise, die generelle Unsicherheit am Markt und überschüssige Lagerbestände auf Kundenseite.

Um die Lagerbestände abzubauen, wurde die Einkaufsmenge so kräftig reduziert wie seit Juni 2020 nicht mehr. Deshalb nahmen die Bestände an Vormaterialien auch erstmals seit knapp zwei Jahren wieder ab.

Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Vormaterialien verkürzten sich die Lieferzeiten so rasant wie selten zuvor seit Umfragebeginn im Jahr 1998. Noch deutlicher hatten sie sich lediglich während des Höhepunkts der globalen Finanzkrise verringert.

Derweil sanken die Einkaufspreise erstmals seit September 2020 wieder moderat, da sich Angebot und Nachfrage weiter anglichen, sich die Energiepreise von ihren Hochs im letzten Jahr erneut abschwächten und die Logistikprobleme abermals abflauten. Dabei handelt es sich um eine spürbare Trendwende im Vergleich zum Jahresbeginn, als die Kosten noch mit annähernder Rekordrate angestiegen waren.

Infolge der Weitergabe früherer Kostensteigerungen und des Lohndrucks wurden die Verkaufspreise zwar erneut angehoben, diesmal jedoch mit der niedrigsten Teuerungsrate seit Januar 2021. Der entsprechende Index lag wieder weitgehend auf dem Niveau des Langzeitdurchschnitts von vor der Pandemie.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verschlechterten sich gegenüber dem jüngsten Januar-Hoch ein weiteres Mal. Nichtsdestotrotz fielen sie erneut deutlich positiver aus als während der zweiten Jahreshälfte 2022.

Sorgen bereiteten den Herstellern die starke Inflation, die hohen Energiekosten, die Unsicherheit am Markt und die steigenden Zinsen. Alles in allem trug dies dazu bei, dass die Einstellungsbereitschaft weiter nachließ und sich der Stellenaufbau auf ein 26-Monatstief abschwächte.

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