Abwertungen bremsten im Vorjahr die S Immo
Niedrigere Immobilienbewertungen durch steigende Zinsen
drückten das Ergebnis
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Zusammenfassung nach der Pressekonferenz.
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Der Immobilienkonzern S Immo hat im vergangenen Jahr
Einbußen beim Ergebnis hinnehmen müssen. Unterm Strich stand im
Geschäftsjahr 2022 ein Gewinn von 18,9 Mio. Euro, nachdem im Jahr
zuvor mit 230,6 Mio. ein Rekordwert erzielt worden war. Das
operative Geschäft erwies sich jedoch weiter als robust. So stieg
das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von
81,3 auf 106,1 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer
Pressekonferenz bekanntgab.
Gedrückt wurde der Gewinn insbesondere vom Ergebnis aus der
Immobilienbewertung, das von 198,7 Mio. Euro im Jahr 2021 auf minus
78,4 Mio. Euro einbrach. Die Zinserhöhungen führten zu den
Abwertungen des Immobilienportfolios auf 3,274 Mio. Euro, wie
S-Immo-Vorstand Holger Schmidtmayr erklärte. Durch die höheren
Zinsen sinke die Differenz zwischen dem Ertrag aus Immobilien und
Anleihen. "Aber die Bonds muss ich nicht abstauben." Erhöht haben
sich demgegenüber die Mieterlöse, die von 131,3 Mio. auf 155,7 Mio.
Euro kletterten. Zurückzuführen sei der Anstieg unter anderem auf
Zukäufe. Aber auch die Hotelbewirtschaftung entwickelte sich
positiv: Hier gab es ein Plus von 31,2 auf 56,4 Mio. Euro. Positiv
entwickelte sich auch das Finanzergebnis des Immobilienkonzerns: Es
stieg von 0,7 Mio. Euro 2021 auf 16,9 Mio. Euro im Geschäftsjahr
2022. Zwar wurden sämtliche Anteile an der CA Immo und der
Immofinanz verkauft, wodurch die Dividendenerträge wegfielen. Dafür
profitierte die S-Immo von Zinsabsicherungsderivaten.
Einen konkreten Ausblick auf 2023 wollte das Unternehmen nicht
geben. Das krisengeprägte Marktumfeld mache es schwierig, Prognosen
zu treffen. Allerdings arbeite man weiter an der Optimierung des
Portfolios. Dies sieht unter anderem Immobilien-Verkäufe in
Deutschland im Wert von über 500 Mio. Euro vor. Dabei handle es sich
in erster Linie um Wohnimmobilien, wie S-Immo-Vorstand Herwig
Teufelsdorfer erklärte. Wobei sich derzeit institutionelle Anleger
wie LEG oder Vonovia zurückhalten würden. Stattdessen treten, so
Teufelsdorfer, betuchte Privatpersonen und Family Offices als Käufer
auf. Hier sei es von Vorteil, dass das Portfolio kleinteilig sei und
einige Gründerzeithäuser umfasse, die nach wie vor begehrt seien.
Seit dem Markteintritt in Deutschland 2007 seien die Immobilienwerte
deutlich Selbst bei Zins-bedingten Abwertungen erziele der
Immo-Konzern einen Gewinn.
Dafür erwägt S-Immo, das Büro-Portfolio in Österreich auszubauen.
So seien Zukäufe in Wien Wienerberg durchaus vorstellbar - darunter
sind auch die Twin Tower. Aber auch Ankäufe in Tschechien werden
derzeit geprüft.
tpo/ivn/fel
ISIN AT0000652250
WEB http://www.simmoag.at
ISIN AT00BUWOG001 AT0000A21KS2
WEB http://www.buwog.at
http://www.immofinanz.com
http://www.rlbooe.at