Adidas-Tochter Runtastic baut ein Viertel der Stellen ab
70 von 250 Stellen werden gestrichen - In den kommenden
Monaten wird die bestehende App "adidas Training" eingestellt
- Adidas schrieb Runtastic-Markenrechte im Wert von 16 Mio.
Euro ab
Die Adidas-Tochter Runtastic
streicht rund 70 von 250 Stellen und stellt in den kommenden Monaten
die bestehende App "adidas Training" ein. Das österreichische
Vorzeige-Start-up mit Sitz in Pasching (OÖ) soll "effizienter
ausgerichtet" werden, Projekte und Teams werden verkleinert, hieß es
in einer Aussendung am Donnerstag.
"Wir werden uns auf unser Kernprodukt, die erfolgreiche adidas
Running App, konzentrieren. Das bedeutet leider, dass wir die Anzahl
der Projekte und die damit verbundenen Teams verkleinern müssen", so
Runtastic-Chef Scott Dunlap. Die Beschäftigten wurden Donnerstagfrüh
in einer Mitarbeiterversammlung von der Geschäftsführung über die
künftige Strategie und den Stellenabbau informiert. "Der heutige
Schritt ist für uns alle ein sehr herausfordernder", sagte der
Firmenchef. Man werde als Geschäftsführung mit allen betroffenen
Mitarbeitern Einzelgespräche führen, um "individuelle Lösungen" zu
besprechen.
Das im Jahr 2009 von vier Studienfreunden gegründete Start-up ist
Mitte 2015 an den deutschen Sportartikelhersteller Adidas verkauft
worden. Adidas schnappte sich damals nicht nur die 50,1 Prozent der
Anteile von Axel Springer, sondern auch jene Anteile der vier
oberösterreichischen Gründer und der Risikokapitalgeber. 220 Mio.
Euro ließ sich der Konzern die Übernahme damals kosten.
Runtastic-Mitgründer und Firmenlenker Florian Gschwandtner zog sich
Ende 2018 aus dem Unternehmen zurück.
Im Jahr 2021 belief sich der Umsatz von Runtastic auf 33,7 Mio.
Euro und der Jahresgewinn auf 1,4 Mio. Euro, geht aus dem Firmenbuch
(Wirtschaft-Compass) hervor. "Das Unternehmen konnte sich
erfolgreich weiterentwickeln und die wirtschaftliche Entwicklung
entsprach weitestgehend den Erwartungen", hieß es im Lagebericht für
2021. Für 2022 liegt noch kein Jahresabschluss vor.
Die Konzernmutter Adidas will aber nicht mehr auf die Marke
Runtastic setzen. Die Runtastic Pro App wurde im vergangenen Jahr
nicht mehr weiterentwickelt und dann aus den App-Stores genommen.
"Im Geschäftsjahr 2022 ergab sich eine Wertminderung der
Markenrechte in Höhe von 16 Mio. Euro. Die Wertminderung ist auf die
Integration des Markennamens Runtastic in adidas zurückzuführen und
der Nettowert des Markenrechts Runtastic wurde zum 31. Dezember 2022
entsprechend vollständig abgeschrieben", heißt es im
Adidas-Geschäftsbericht 2022.
cri/sag
ISIN DE000A1EWWW0
WEB http://www.adidas.com
ISIN DE0008232125
WEB http://www.austrian.com
http://www.lufthansa.com/