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Lenzing
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Datum/Zeit: 12.03.2023 21:33 Quelle: Erste Bank |
Ergebnis 2022 schwächer als erwartet, Ausblick 2023 sieht deutliche EBITDA-Steigerung
Lenzing veröffentlichte diese Woche seine 2022 Zahlen, die (vor allem auf der operativen und Nettoebene) unter unseren und den Konsensus Schätzungen lagen. Die deutliche weitere Verschlechterung des Marktumfelds hat sich im Umsatz im 4. Quartal 2022 (-1,7% j/j auf EUR 595,5 Mio.) widergespiegelt. Jedoch aufs Gesamtjahr gesehen ergab sich - primär aufgrund höherer Faserpreise- ein Umsatzplus von 16,9% j/j auf EUR 2,57 Mrd. Das EBIT rutschte im 4. Quartal 2022 in den tiefroten Bereich ab mit EUR – 96,1 Mio. Die gestiegenen Energie- und Rohmaterialkosten sowie Einmalkosten aus dem im 3. Quartal gestarteten Programm zur Reorganisation und Kostensenkung drückten auf das Ergebnis. Im Gesamtjahr 2022 blieb das EBIT mit EUR 16,5 Mio. positiv, wobei tief unter dem Vorjahrergebnis (2021: EUR 200,6 Mio.). Das Nettoergebnis nach Minderheiten und Hybridkapital hingegen fiel in die rote Zone auf EUR -73,1 Mio. (2021: EUR +110,3 Mio.). Es wird daher für 2022 keine Dividende vorgeschlagen.
Die Firma hat diese Woche auch die erste Guidance für das EBITDA 2023 bekannt gegeben. Unter der Voraussetzung einer weiteren Markterholung erwartet der Vorstand ein EBITDA in der Bandbreite zwischen EUR 320-420 Mio. (2022: EUR 241,9 Mio.) Außerdem hat Lenzing angekündigt, dass die bestehende Dividendenpolitik (von mindestens EUR 4,50 Dividende) für das heurige Geschäftsjahr 2023 ausgesetzt wird.
Ausblick
Zuletzt hellte sich der Ausblick am Textilmarkt mit Ende der Null-Covid-Politik in China jedoch wieder etwas auf. Die Energie- und Rohstoffkosten sind in der letzten Zeit etwas zurückgegangen. Nichtdestotrotz bleiben sie auf relativ hohem Niveau. Das getrübte Konsumklima und die verhaltene Stimmung verbessern sich nur langsam. Auf der anderen Seite wurden die strategischen Investitionsprojekte - die Lyocellanlage in Thailand und das Zellstoffwerk in Brasilien – erfolgreich umgesetzt und sollten 2023 die geplante Ergebniserholung unterstützen. Zudem sollte im Laufe des Jahres das Kostensparprogramm durchschlagen mit jährlichen anvisierten Einsparungen von mehr als EUR 70 Mio. nach vollständiger Implementierung. Langfristig bleibt für uns die ESG-getriebene Investment Story von Lenzing weiter attraktiv. Jedoch ist die Visibilität kurzfristig nach wie vor eingeschränkt und die Ausgangslage der Firma ist schlechter als früher erwartet. Wir bleiben bei unserer Halten-Empfehlung.
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