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Datum/Zeit: 30.01.2023 06:00
Quelle: APA

wiiw: Osteuropa zeigt sich wirtschaftlich widerstandsfähig


Stärkeres Wachstum als in der Eurozone - Ausnahme Ungarn dürfte 2023 Abschwung erleben - Russische Wirtschaft dürfte weiter schrumpfen - GRAFIK



Die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten dürften 2023 trotz Ukraine-Kriegs und Inflation wirtschaftlich stärker wachsen als die Eurozone, so die Prognose des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw). Relativ stark sollte sich auch die Balkan-Region entwickeln. Für die kriegsgebeutelte Ukraine wird nach dem starken Einbruch 2022 heuer ein Wachstum von drei Prozent prognostiziert. Die russische Wirtschaft dürfte hingegen um drei Prozent schrumpfen.

Die elf EU-Staaten in Ost- und Südosteuropa (EU-CEE11) werden ihr Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Prognose real (also inflationsbereinigt) um durchschnittlich ein Prozent steigern, nach einem geschätzten Plus von vier Prozent im Vorjahr. "Die hohe Inflation stellt Haushalte und Unternehmen zwar vor große Probleme, nicht zum ersten Mal sehen wir aber eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit in der Region", so Richard Grieveson, stellvertretender Direktor des wiiw und Hauptautor der Winterprognose.

Die Teuerung dürfte in den EU-CEE11 heuer auf hohem Niveau etwas an Fahrt verlieren. Die wiiw-Volkswirte rechnen mit einer Inflation in der Region von 11,4 Prozent, nach 13,5 Prozent im Jahr 2022. Die Arbeitslosenrate dürfte hingegen leicht ansteigen. Eine Ausnahme bildet Ungarn: Dem Land wird 2023 ein wirtschaftlicher Rückgang von einem Prozent vorhergesagt. Auch dürfte die Teuerungsrate nochmals auf 16 Prozent zulegen.

Für die Westbalkan-Region, zu der mehrere EU-Anwärter gehören, wird für 2023 mit einem realen Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent gerechnet. Besonders stark dürften sich die kosovarische (plus 3,4 Prozent) und die albanische (plus drei Prozent) Volkswirtschaft entwickeln.

Von der Resilienz Osteuropas profitiere auch Österreich. Der Wert der Exporte in die Region (Balkan u. EU-CEE11) sei zwischen Jänner und Oktober 2022 im Jahresvergleich um 24 Prozent gestiegen und damit stärker als die Gesamtexporte (plus 18 Prozent).

Die Prognosen beruhen auf der Annahme, dass Russland den Krieg in der Ukraine militärisch nicht weiter eskaliere. "Sofern das nicht passiert, könnte die Konjunktur in Osteuropa ab der zweiten Jahreshälfte wieder anspringen. Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt aber der Krieg in der Ukraine", sagt Grieveson. Das gilt insbesondere für die Ukraine selbst. Die russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur haben hier zu Stromabschaltungen geführt und in weiterer Folge die Erzeugungskosten erhöht.

2022 ist die ukrainische Wirtschaft um 30 Prozent eingebrochen, für heuer wird mit einem Plus von drei Prozent gerechnet. In den Folgejahren 2024 und 2025 soll das Wachstum dann jeweils acht Prozent betragen, so das wiiw. Die Inflationsrate soll dann nach 20,2 Prozent im Vorjahr heuer bei 16 Prozent liegen. Das Haushaltsdefizit werde 2023 rund 20 Prozent des BIP entsprechen, wird geschätzt.

Die russische Wirtschaft dürfte hingegen nach einem vergleichsweise geringen Rückgang von 2,5 Prozent 2022, heuer um drei Prozent schrumpfen. "Verantwortlich dafür zeichnen neben der Teilmobilmachung und den Ausfällen beim Gas-Export nach Europa vor allem die neuen Ölsanktionen des Westens", heißt es dazu in der wiiw-Aussendung. Die hohen Rüstungsausgaben würden die Rezession aber begrenzen. "Aussagekräftiger als die BIP-Zahlen für die Entwicklung des Landes erscheinen daher Indikatoren wie die Einzelhandelsumsätze. Diese sind seit Beginn des Krieges um 8 Prozent bis 10 Prozent gesunken."

(Redaktionelle Hinweise: 0139-23, Format 88 x 112 mm CVJ-441) spo/bel

ISIN WEB http://www.wiiw.ac.at/

 ISIN  GB00B128C026
 WEB   http://www.airberlin.com
       http://www.flyniki.com

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