Konjunktur

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Datum/Zeit: 28.01.2023 18:39
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Verlangsamter Abschwung der Industrie Österreichs im Januar dank verkürzter Lieferzeiten und nachlassendem Kostendruck



Die Produktion in der österreichischen Industrie näherte sich im Januar der Stabilisierung weiter an, da sich die Lieferzeiten für Materialien erstmals wieder verkürzten und sich das Auftragsminus abermals verringerte. Der Anstieg der Einkaufspreise fiel so schwach aus wie seit über zwei Jahren nicht mehr, während die Verkaufspreise mit beschleunigter Rate erhöht wurden. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist drehten erstmals seit acht Monaten wieder ins Positive, wovon der Arbeitsmarkt erneut profitierte.

Der saisonbereinigte UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex stieg gegenüber Dezember um 1,1 Punkte auf ein Vier-Monatshoch von 48,4 und signalisierte damit, dass sich die Wachstumseinbußen in der Industrie Österreichs ein weiteres Mal abgeschwächt haben. Der PMI-Hauptindex setzt sich aus den Unterindizes für Produktion, Auftragseingang, Beschäftigung, Vormateriallager und Lieferzeiten zusammen und spiegelt das Ergebnis der Januar-Umfrage zur Wirtschaftslage der Industrie Österreichs in einem Wert wider.

Die Produktion wurde zwar den achten Monat in Folge zurückgefahren, der Rückgang verlangsamte sich jedoch zum dritten Mal hintereinander und fiel so schwach aus wie zuletzt im Juli 2022. Die Firmen mit rückläufiger Produktion führten dies entweder auf die Nachfrageschwäche, unterbrochene Lieferketten oder die hohen Einkaufspreise zurück, wenngleich die Auswirkungen aller drei Faktoren nachließen.

Die erschwerten Finanzierungsbedingungen und unsichere Konjunkturaussichten sorgten auch im Berichtsmonat dafür, dass sich die Kunden mit Ausgaben zurückhielten und der Auftragseingang erneut ein Minus auswies. Allerdings verringerten sich die Verluste ein weiteres Mal und fielen so niedrig aus wie zuletzt vor sechs Monaten. Der Rückgang beim Exportneugeschäft blieb zwar stark, er schwächte sich jedoch ab.

Erstmals seit drei Jahren verkürzten sich die Lieferzeiten im Januar wieder. Ausschlaggebend hierfür waren laut Befragten die verbesserte Materialverfügbarkeit und der nachlassende Druck auf die Transportkapazitäten.

Ein weiterer Grund für die verbesserte Liefersituation war, dass die Einkaufsmenge erneut reduziert wurde, was mit dazu beitrug, dass sich der Kostenanstieg zum achten Mal innerhalb der letzten neun Monate verlangsamte, und zwar auf den niedrigsten Wert seit November 2020. Damit sank der Index Einkaufspreise erstmals wieder leicht unter den Durchschnittswert seit Beginn der Umfrage im Oktober 1998.

Etliche Produktionsmaterialien für die in den vergangenen zwei Jahren Rekordpreise registriert worden waren, gaben im Preis nach, darunter Stahl. Die Verkaufspreise wurden hingegen wieder etwas stärker angehoben als zum 22-Monatstief im Dezember.

Da die Unternehmen weiter bestrebt waren, offene Stellen zügig neu zu besetzen, blieb der Jobaufbau im Januar überdurchschnittlich stark. Er schwächte sich gegenüber Dezember jedoch leicht ab.

Erstmals seit acht Monaten drehten die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist wieder ins Positive – wenn auch nur leicht. Verglichen mit dem jüngsten Tief von Oktober ist dies allerdings eine markante Verbesserung.

Die Bestände an Fertigwaren nahmen im Januar erstmals seit neun Monaten wieder leicht ab. Bei den Vormateriallagern kam es hingegen zu einem Anstieg der Bestände.

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