Verbund erhöht Strompreis für Bestandskunden, senkt für Neukunden
Verteuerung ab 1. März wegen höherer Beschaffungskosten -
Durchschnittlicher Haushalt zahlt 5 Euro pro Monat mehr -
Härtefallfonds mit 10 Mio. Euro dotiert
Der Verbund erhöht per 1. März wegen höherer
Beschaffungskosten den Strompreis für die Bestandskunden in Haushalt
und Gewerbe. Die Beschaffung der Endkunden-Strommengen erfolge auf
Basis einer langfristigen Preisabsicherung über einen Zeitraum von
bis zu 2 Jahren im Voraus, um möglichst stabile Preise anbieten zu
können, so der Verbund. Für Neukunden werden die Preise gesenkt,
weil kurzfristiger auf die Preisbewegungen reagiert werden könne.
Auch der Verbund-Vertrieb müsse trotz der Eigenproduktion
innerhalb der Gruppe Strom zu Marktpreisen einkaufen, so der
teilstaatliche Stromkonzern am Montag in einer Pressemitteilung.
Für durchschnittliche Bestandskundinnen und -kunden mit einen
Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) bedeutet die
Preiserhöhung unter Berücksichtigung der bundesweiten
Stromkostenbremse monatliche Mehrkosten von 5 Euro (inklusive
Umsatzsteuer). Die Bundes-Strompreisbremse gilt bis zu einem
Jahresverbrauch von 2.900 kWh. Bei einer Jahresabnahmemenge von
weniger als 2.900 kWh führt die Preisanhebung zu keiner Erhöhung der
Energiekosten, das treffe auf mehr als die Hälfte der
Verbund-Bestandskundinnen und -kunden zu. Die Energiekosten machen
rund die Hälfte der Energierechnung aus, der Rest entfällt auf
Netzgebühren, Steuern und Abgaben.
Die Marktpreise seien seit Herbst an den europäischen
Beschaffungsmärkten erheblich gestiegen. Die Beschaffungskosten für
Strom für 2023 hätten sich im Vergleich zu 2022 um mehr als 170
Prozent und im Vergleich zu 2021 um mehr als 400 Prozent erhöht.
Der Arbeitspreis für Kundinnen und Kunden mit Standardlastprofil
im Haushaltssegment steigt auf 23,9 Cent pro kWh netto bzw. 28,68
Cent pro kWh brutto. Der Grundpreis erhöht sich auf Basis des
Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) um durchschnittlich 22
Cent pro Monat.
Im Neukundensegment könne kurzfristiger auf Preisbewegungen
reagiert werden. Der Verbund reflektiere die aktuell - von einem
sehr hohen Niveau - wieder sinkenden Großhandelspreise mit einer
Tarifsenkung auf 33 Cent pro kWh netto bzw. 39,6 Cent pro kWh brutto
- von zuletzt 41 Cent netto und 49,2 Cent pro kWh (brutto).
Für Kundinnen und Kunden, die besonders stark von den steigenden
Lebenshaltungskosten betroffen sind, hat der Verbund einen
Härtefallfonds in der Höhe von 10 Mio. Euro eingerichtet. Seit 2009
hilft der Verbund-Stromhilfefonds der Caritas von Energiearmut
betroffenen Menschen in Österreich. Für 2023 hat der Verbund diese
Unterstützungsleistung an die Caritas auf 5 Mio. Euro aufgestockt.
itz/ivn
ISIN AT0000746409
WEB http://www.verbund.com
ISIN AT0000969985
WEB http://www.ats.net