Nahezu gesamter RBI-Vorstand auf ukrainischer Sanktions-Wunschliste
Für RBI-CEO Strobl und weitere Vorstände werden in Kiew
Sanktionen empfohlen - RBI bietet russischen Soldaten an,
Kredite zu stunden - RBI: Sind dazu in Russland verpflichtet
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Nahezu gesamter RBI-Vorstand auf ukrainischer Sanktions-Wunschliste, Titel, Lead und zweiter Absatz neu
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Die Raiffeisen Bank
International (RBI) ist in der Ukraine unter Druck geraten. Nahezu
der gesamte Vorstand, darunter der Vorstandsvorsitzende Johann
Strobl, wurden in Kiew auf eine Liste von Personen gesetzt, die für
Sanktionen empfohlen werden. Neben den Sanktionsempfehlungen wird
der RBI aktuell auch vorgeworfen, russischen Soldaten
Kreditstundungen zu gewähren. Die RBI sagt, sie sei gesetzlich dazu
verpflichtet. Der "Standard" hatte als erstes darüber berichtet.
Neben Strobl sind auch Finanzvorstand Hannes Mösenbacher und der
Firmenkundenvorstand Peter Lenkh sowie die beiden Vorstandskollegen
Andreas Gschwenter und Lukas Januszewski auf der Liste zu finden.
Sie alle sitzen auch im Aufsichtsrat der russischen Tochter der RBI.
Retail-Banking-Vorstand Andrii Stepanenko, der ukrainischer
Abstammung ist, ist nicht auf der Liste angeführt.
Die Liste mit der Bezeichnung "Krieg und Sanktionen" wird vom
ukrainischen Außenministerium und dem "Nationalen Agentur für
Korruptionsvorbeugung" der Ukraine (NAZK) unterstützt und soll
internationalen Druck auf bestimmte Personen und Unternehmen
ausüben, die von Kiew mit dem russischen Angriffskrieg in Verbindung
gebracht werden oder von denen angenommen wird, dass sie das
russische Regime unterstützen.
Die Website enthält keine spezifischen Erklärungen für die
Empfehlung, Strobl und den anderen Manager zu sanktionieren, erklärt
aber, dass es sich bei ihnen um hochrangige Personen in
Institutionen handelt, die Aktionen finanziell unterstützen, die die
Sicherheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben.
Vonseiten der Raiffeisen wurde betont, dass aktuell keine
ukrainischen Sanktionen gegen Mitglieder des Aufsichtsrats der
Raiffeisenbank Russland verhängt seien, schreibt der "Standard".
Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez,
betonte im APA-Gespräch, dass Sanktionen sehr gründlich geprüft
würden. Sollte sich herausstellen, dass die österreichische Bank
russischen Rekruten "finanzielle Vergünstigungen zur Verfügung
stellt" und die "Fake-Republiken", also die separatistischen
Regionen im Osten der Ukraine, indirekt anerkannt hat, dann sei dies
auch ein "moralisches Problem". Der Botschafter verwies darauf, dass
die Rekruten in der Ukraine "töten und vergewaltigen" sowie dass
russisches Geld "mit viel Blut" behaftet sei. Chymynez appellierte
an österreichische Firmen, ihre Geschäfte mit Russland zu
überdenken. "Es ist nicht zu spät, die Entscheidung zu treffen und
den russischen Markt zu verlassen".
Laut dem Geschäftsbericht hatte die RBI Ende 2021 in Russland
mehr als 9.000 Mitarbeiter. Die Bank zählt laut "Standard" zu den
zehn größten Kreditinstituten des Landes. Die russische RBI-Tochter
war jahrelang die Cashcow des Wiener Bankenkonzerns und steuerte
einen großen Teils des Gewinns bei. Mit Beginn des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar geriet die RBI wegen
dieses Engagements zunehmend unter Druck. Seither wird in der RBI
sondiert, wie man mit der Russland-Tochter umgeht. Zur Diskussion
stehen ein Weitermachen wie bisher oder ein Verkauf des
Russland-Geschäfts. Entschieden ist bisher nichts, Stellungnahmen
gibt es aus der RBI zu dieser Frage seit Monaten nicht. Auch in der
Ukraine ist die RBI aktiv.
Aktuell wird die RBI auf Twitter dafür kritisiert, in Russland
bestimmten Personengruppen, darunter russischen Soldaten und ihren
Angehörigen sowie Personen, die aus den von Russland besetzten
Gebieten in der Ukraine rekrutiert worden sind, ein Kreditmoratorium
anzubieten. Dazu heißt es von der RBI auf Anfrage des "Standard",
dass der Screenshot von der Homepage der Bank in Russland stamme.
Alle russischen Banken seien gesetzlich verpflichtet, einberufenen
Soldaten ein Kreditmoratorium zu gewähren, erklärte die Raiffeisen
Bank International. Man komme also damit den gesetzlichen Vorgaben
nach.
pro/bel/ade
ISIN AT0000606306
WEB http://www.rbinternational.com/
ISIN AT00BUWOG001 AT0000809058
WEB http://www.buwog.at
http://www.immofinanz.com
http://www.rlbooe.at