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Datum/Zeit: 06.12.2022 13:19
Quelle: APA

Minister Kocher zeigt Mangelberufen die Rot-Weiß-Rot-Karte


Die Mangelberufsliste 2023 ist die bisher umfangreichste - Rot-Weiß-Rot-Karte wird gut angenommen - Kritik von Gewerkschaft



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Der Fachkräftemangel in Österreich spiegelt sich in der Liste der Mangelberufe wider. Die Liste für 2023 ist die bisher umfangreichste: Sie beinhaltet 100 bundesweite sowie 58 regionale Berufe und ist damit die umfangreichste bisher. Für diese Berufe gibt es erleichterte Zulassungsvoraussetzungen für den Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte und damit Zugang zum Arbeitsmarkt, geht aus einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums hervor.

Und Fachkräfte aus dem Ausland nützen diese Möglichkeit, in Österreich legal zu arbeiten: Bis Ende Oktober wurden heuer 1.890 Rot-Weiß-Rot-Karten für Mangelberufe ausgestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2021 (938). Vor allem im Oktober, nach der Reform, die zu einer einfacheren und schnelleren Ausgabe der Karten führte, stieg die Nachfrage. "Das zeigt, dass die Attraktivierung der Rot-Weiß-Rot-Karte bereits wirkt", wird Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher in der Aussendung zitiert.

Als Mangelberuf gilt ein Beruf, wenn weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro Stelle zur Verfügung standen. Aber auch Berufe mit besonderem Bedarf können in die Liste aufgenommen werden. "Mit einer deutlichen Ausweitung der Mangelberufsliste verstärken wir unsere Bemühungen zusätzlich, um so den Arbeits- und Fachkräftemangel bestmöglich zu bekämpfen", ergänzte Kocher.

Neu auf der Bundesliste für Mangelberufe sind laut Ministerium etwa Elektromechaniker, Diplomingenieure für das Bauwesen und Speditionsfachleute. Auf die Liste der Mangelberufe schafften es auch Buchhaltung, physikalisch-technische Sonderberufe und nicht diplomiertes Krankenpflegepersonal.

Die Liste der regionalen Mangelberufe führt Oberösterreich mit 44 länderspezifischen Berufen an, gefolgt von Salzburg (26), der Steiermark (17), Tirol und Vorarlberg mit jeweils 12 und Niederösterreich mit 7. In Wien gibt es lediglich 2 und im Burgenland sowie in Kärnten jeweils nur einen Mangelberuf.

Für den Tourismus sei die Rot-Weiß-Rot-Karte jedoch nur bedingt geeignet, teilte die Wirtschaftskammer Österreich in einer Aussendung mit. Zu Beginn der Wintersaison habe sich die Situation am touristischen Arbeitsmarkt zugespitzt. Zwar habe es in Hotellerie und Gastronomie im Oktober mit 198.826 Beschäftigten um 2,8 Prozent mehr gegeben als im Vergleichsmonat 2019. Allerdings seien 40 Prozent davon nur in Teilzeit tätig. Robert Seeber, Bundesspartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft, fordere daher dringend ein Maßnahmenpaket gegen den Arbeitskräftemangel im Tourismus. Allein in Tirol fehlten demnach weit über 1.000 Saisonniers.

Einerseits müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Attraktivierung der Bedingungen für Mitarbeiter im Tourismus verbessert werden und andererseits bedürfe es mehr Flexibilität bei Beschäftigung von Drittstaatssaisonniers und Aushilfskräften. Die von Seeber geforderten Maßnahmen beinhalten unter anderem bessere steuerrechtliche Bedingungen für temporäre Arbeitskräfte sowie für Überstunden und für Mitarbeiterwohnungen. Aber auch tourismusgerechte öffentliche Kinderbetreuungsplätze sowie eben die tourismusgerechte Adaptierung der Rot-Weiß-Rot-Karte könnten helfen.

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida, spricht in einer Aussendung der Gewerkschaft von einer "Bankrotterklärung der österreichischen Fachkräfteausbildung". Mit der Rot-Weiß-Rot-Karte und der erweiterten Mangelberufsliste würden vollkommen falsche Anreize gesetzt, so der vida-Vorsitzende weiter: "Branchen, die sich nicht um Personalvorsorge kümmern, werden belohnt." Kocher habe noch immer nicht erkannt, dass die Arbeitsbedingungen zu verbessern sind, anstatt Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, die für wenig Geld bereit sind, alles zu tun.

fel/bel

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