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ATX (Wiener Börse Index)
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Datum/Zeit: 19.08.2022 16:49 Quelle: Erste Bank |
Marktanalyse Österreich
Der ATX schloss diese Woche 1,4% tiefer belastet von der schwachen Kursperformance der ATX-Schwergewichte Erste Group und voestalpine. Allgemein drückten Inflations- und Konjunktursorgen weiter auf die Marktstimmung. Stärkster ATX-Wert war diese Woche die SBO nach starken Q2- Zahlen. Zahlreiche weitere Unternehmen öffneten diese Woche ihre Bücher.
Positiv hervorzuheben dabei FACC und Flughafen Wien, die deutlich von der Erholung des Flugsektors profitierten. Die Versicherer VIG und Uniqa zeigten ebenfalls solide Ergebnisse trotz Abschreibungen auf russische Anleihen. Bei Industriewerten fraß sich hingegen die Kosteninflation spürbar in die Margen. Aus dem Finanzsektor berichteten diese Woche die Versicherer und die Addiko Bank über ihre Q2-Ergebnisse. VIG konnte im Q2 die Markterwartungen übertreffen, wobei wir die operative Entwicklung im Q2 wie im 1. Halbjahr 2022 als stark einschätzen – besonders hervorzuheben ist hier das Prämienwachstum. Die Uniqa landete mit ihrem Vorsteuerergebnis im Q2 am oberen Ende der Guidance. Dieses war wie bereits vorab kommuniziert, von Abschreibungen auf russische Anleihen belastet.
Die Addiko Bank konnte mit ihrem Q2-Gewinn die Markterwartungen toppen. Bis Jahresende soll das slowenische Verfassungsgericht eine Entscheidung zu den CHF-Krediten treffen. Aufgrund möglicher Verluste aus diesem Gesetz wurde die Dividende für 2021 bisher nicht ausgeschüttet.
Aus dem Industriesektor stach diese Woche besonders die SBO hervor, die auf Wochensicht um 8,6% zulegte. Die Q2-Zahlen waren stark dank steigender Produktions- und Explorationsausgaben an den Öl- und Gasmärkten, auch der Ausblick bleibt erfreulich.
Bei Semperit hingegen konnten die sinkenden Umsätze im Q2 im Medizinsegment nicht vom kräftigen Umsatz plus im Industriesegment abgefedert werden. Kapsch spürte margenseitig die Kosteninflation im 1. Quartal 22/23. In unseren neuen Schätzungen haben wir diesen höheren Margendruck reflektiert, bestätigen jedoch unsere Kauf-Empfehlung.
Am Flugsektor profitierten sowohl Flughafen Wien als auch Flugzeugzuliefe rer FACC von der Erholung des Flugverkehrs. FACC konnte ihr Betriebsergebnis verdreifachen und plant, ihre Produktionskapazitäten aufzustocken, um die steigenden Produktionsraten der Flugzeughersteller bedienen zu können. Auch der Flughafen Wien profitierte mit seinem Q2-Ergebnis vom Aufschwung der Passagierzahlen, die im Juli nur mehr 12% unter dem Vorkrisenniveau lagen.
Bei der STRABAG wollen die Kernaktionäre ein neues Syndikat bilden und unter Beteiligung der STRABAG ein Pflichtangebot legen zu EUR 38,94/Aktie. Nach erfolgreicher Abwicklung des Angebots würde die bestehende 26% Stimmrechtsbeschränkung fallen. Aufgrund der EU-Sanktionen richtet sich das Angebot nicht an die Rasperia Trading. Sollten die EU-Sanktionen gegenüber Rasperia in der Angebots- bzw. Nachfrist aufgehoben werden, ist das Angebot und der Syndikatsvertrag hinfällig. Die Syndikatsmitglieder erwerben die Aktien treuhändisch für die STRABAG, die diese als eigene Aktien erwirbt. Wir empfehlen STRABAG-Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da unser Kursziel mit EUR 49,50 wesentlich höher liegt.
Ausblick:
Kommende Woche liegt der Fokus der Berichtssaison auf den Immowerten mit Q2-Ergebnissen von CA Immo, Immofinanz und UBM. Aber auch Marinomed berichtet über ihr Halbjahresergebnis.
Charttechnisch zeigt das Parabolic System, dass der seit Mitte Juli bestehende Aufwärtstrend des ATX beendet ist. Nähert sich der österreichische Leitindex kommende Woche aber wieder der 3.100-Punkte Marke, so wäre diese Korrektur nur als Flagge im längeren Aufwärtstrend zu deuten.
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