Banken schalten Stellenanzeigen in Russland - Auch RBI sucht Personal
RBI bestätigt, dass Posten nachbesetzt werden - Reuters
berichtet über 276 ausgeschriebene Stellen nur von der RBI
Ausländische Banken, darunter die
österreichische Raiffeisen Bank International (RBI), sind in
Russland wieder auf der Suche nach Personal. Weil die Behörden den
Rückzug der Kreditinstitute blockieren, schalteten die RBI und die
amerikanische Citibank im Juli zusammen hunderte Stellenanzeigen in
dem Land, schreibt Reuters und bezieht sich auf das russische
Jobportal Headhunter.
Die RBI habe im Juli demnach 276 Stellen ausgeschrieben, so die
Nachrichtenagentur Reuters. Gegenüber der APA bestätigte ein
RBI-Sprecher, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland
gesucht werden, ohne aber eine Zahl zu nennen. Es würden aber nur
Beschäftigte ersetzt, die die Bank verlassen hätten und es würde
nicht expandiert, betonte der Sprecher. Zudem fände bei der RBI in
Russland seit Beginn des Krieges keine Kreditvergabe mehr statt.
Nach dem Einmarsch von Russland in der Ukraine hatten viele
westliche Banken russische Beschäftigte aus Führungspositionen
entfernt und Möglichkeiten eines Rückzugs aus dem Markt eruiert, so
Reuters. Doch die Sanktionen hätten den Spielraum für die
Finanzinstitute eingeschränkt, heißt es in Branchenkreisen. Russland
will die Banken im Gegensatz zu anderen Industrie- oder
Handelsunternehmen nicht so einfach gehen lassen. So sagte der
stellvertretende Finanzminister Alexej Moisejew, dass Russland den
Verkauf der russischen Tochtergesellschaften ausländischer Banken
solange blockieren werde, bis russische Geldhäuser im Ausland wieder
komplett funktionsfähig seien. Zudem weigerte sich die russische
Zentralbank, die lokalen Geschäfte der Banken zu übernehmen.
Insidern zufolge befürchtete sie, Einleger könnten ihre Gelder bei
einem solchen Schritt abziehen.
Der Anteil ausländischer Banken am gesamten Bankenkapital in
Russland lag Ende 2021 bei elf Prozent. Raiffeisen, Citi und die
italienische UniCredit sind die drei größten ausländischen
Bankakteure auf dem Markt. Nachdem sie realisiert hätten, dass sie
Russland nicht verlassen könnten, hätten die Banken angefangen, sich
nach Personal umzuschauen, erläuterte ein Branchenvertreter, der
namentlich nicht genannt werden wollte.
Citi wollte sich eigentlich komplett von ihren Aktivitäten mit
russischen Privat- und Geschäftskunden trennen. Auch die Raiffeisen
Bank prüfte die Optionen für die Zukunft des Geschäfts. Citi will
nun aber 86 neue Mitarbeiter rekrutieren. Die US-Bank lehnte einen
Kommentar ab. Auch die italienische Banken Intesa und die russische
Tochter von UniCredit schrieben Stellenanzeigen aus.
spo/kan
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