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Flughafen Wien
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Datum/Zeit: 17.06.2022 17:09 Quelle: Erste Bank |
Pflichtangebot zu EUR 33,0/Aktie; Guidance 2022 kräftig angehoben
Nachdem der australische Fonds IFM Global Infrastructure Fund (IFM GIF) durch Zukäufe am Markt seine Beteiligung von knapp unter 40% auf knapp über 40% aufgestockt hat, kündigte er am Montag diese Woche ein Pflichtangebot an. IFM GIF bietet EUR 33,0/Aktie, was einer Prämie von 25,5% gegenüber dem Schlusskurs des letzten Handelstages vor der Ankündigung entspricht und einer Prämie von 21,3% gegenüber dem Durchschnittspreis der letzten sechs Monate. Die Übernahmekommission muss das Pflichtangebot noch genehmigen. Laut IFM GIF ist das Angebot nach österreichischem Recht erforderlich und der Fond strebt keine mehrheitliche Kontrolle über den Flughafen Wien an. IFM GIF erwartet nicht, dass die Stadt Wien, das Land Niederösterreich oder die Mitarbeiterstiftung, ihre Anteile (zusammen 50% der Flughafen Wien Aktien) verkaufen werden.
Der Flughafen Wien schraubte am selben Tag abends seine Guidance für 2022 kräftig nach oben. Statt 21 Mio. Passagieren erwartet der Vorstand nun 28 Mio. auf Gruppenebene und 22 Mio. statt 17 Mio. am Standort Wien. Auch der Finanzausblick wurde angehoben. Der Umsatz soll rund EUR 640 Mio. erreichen (zuvor: EUR 560 Mio.), das EBITDA mind. EUR 260 Mio. (zuvor: EUR 172 Mio.) und das Nettoergebnis vor Minderheiten mind. EUR 80 Mio. (zuvor: EUR 20 Mio.). Wie zuvor steht der Ausblick unter dem Vorbehalt, dass keine Lockdowns oder Reisebeschränkungen im Herbst oder Winter eintreten. Außerdem bleibt der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine und dessen Folgen für den Luftverkehr ein Unsicherheitsfaktor.
Ausblick
Das Übernahmeangebot seitens IFM kam überraschend und die Aktie reagierte mit einem Kurssprung nahe der gebotenen EUR 33,0. Obwohl vor der Anhebung der Guidance 2022 der Angebotspreis durchaus angemessen schien und den bereits niedrigen Streubesitz (von etwa 10%) weiter zu reduzieren drohte (und damit auch die Handelbarkeit der Aktie), werfen die wesentlich bessere als früher gedachten Geschäftsperspektiven des Unternehmens ein ganz anderes Licht auf den Angebotspreis. Angesichts des neuen starken Ausblicks könnte sich die Annahme des Angebots unserer Meinung nach in engen Grenzen halten.
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