OMV zahlt russisches Gas weiterhin in Euro
"Sanktionskonformen Zahlungsprozess auf ein Gazprombank-Konto
implementiert" - Auch andere Gasimporteure hatten schon über
sanktionskonforme Zahlungen berichtet
Der österreichische Öl-, Gas- und
Chemiekonzern OMV will seine Rechnungen für russisches Erdgas im
Einklang mit den EU-Sanktionen weiter in Euro begleichen. "Wir haben
jetzt einen sanktionskonformen Zahlungsprozess implementiert, der
sicherstellt, dass die Gaslieferungen zeitgerecht bezahlt werden
können", sagte Unternehmenssprecher Andreas Rinofner am Freitag zu
Reuters. Die Zahlungen würden weiterhin in Euro erfolgen und auf ein
Konto bei der Gazprombank fließen.
Die OMV sieht damit die Vertragserfüllung gewährleistet. "Wir
betrachten unsere Zahlungsverpflichtungen mit der Überweisung des
Euro-Betrages als erfüllt", sagte der Sprecher, "und erwarten auch
nicht, dass es ein Problem gibt bei der Konvertierung des Betrages
durch die Gazprombank in Rubel".
Russland hatte per Dekret eine Zahlung der Gaslieferungen in
Rubel verlangt. Andernfalls würden die Lieferungen eingestellt.
Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien wurden gestoppt, nachdem die
beiden Länder das neue Zahlungssystem nicht akzeptiert hatten.
Bereits am Mittwoch hatten mehrere europäische Gasversorger
erläutert, wie sie russisches Gas bezahlen, ohne dabei gegen die
europäischen Sanktionen zu verstoßen. Dabei handelte es sich um EnBW
und Uniper aus Deutschland, um die italienische Eni und um Engie aus
Frankreich. Den Umtausch übernimmt dabei die russische Gazprombank,
die nicht mit Sanktionen belegt ist.
Aus EU-Kommissionskreisen verlautete am Donnerstag, dass es im
Einklang mit den EU-Sanktionen stehe, wenn auf ein Konto der
Gazprombank die Gasrechnung in Euro oder Dollar gezahlt werde, auch
wenn dann von russischer Seite über ein zweites Konto ein Tausch von
westlichen Währungen in Rubel vorgenommen werde.
sp/kre
ISIN AT0000743059
WEB http://www.omv.com
ISIN DE0005140008
WEB https://www.deutsche-bank.de/index.htm