SBO: Starke Entwicklung im ersten Quartal 2022
- Auftragseingang auf MEUR 129 mehr als verdoppelt, Umsatz um rund 70 %
gestiegen, EBIT auf MEUR 15,5 vervierfacht
- Ergebnis nach Steuern steigt auf MEUR 11,4, nach MEUR 1 im 1. Quartal
2021
Ternitz, 19. Mai 2022. Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment
Aktiengesellschaft (SBO), die im Leitindex ATX der Wiener Börse notiert,
verzeichnete im ersten Quartal 2022 eine deutlich positive Entwicklung.
Die Aufwärtsbewegung des Jahres 2021 gewann in den ersten drei Monaten
2022 noch einmal an Dynamik. Die starke Marktlage zeigte sich sowohl in
Nordamerika als auch in den internationalen Märkten. Der Auftragseingang
konnte sich gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres mehr als verdoppeln
und stieg auf MEUR 129,1. Der Umsatz von SBO erhöhte sich in den ersten
drei Monaten des Jahres um rund 70 % auf MEUR 100,5. Das EBIT hat sich auf
MEUR 15,5 mehr als vervierfacht, das Ergebnis nach Steuern übertraf mit
MEUR 11,4 das Vorjahresniveau um mehr als das Zehnfache. Die
Nettoliquidität hielt bei MEUR 12,3 und das Gearing verbesserte sich auf
minus 3,4 %. Das Book-to-Bill-Ratio, das als Kennzahl den Auftragseingang
ins Verhältnis zum Umsatz setzt und ein Indikator für die mittelfristige
Entwicklung ist, lag weiterhin deutlich über 1 und unterstreicht die
positive Erwartungshaltung.
SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann sagt: „Der Krieg in der Ukraine
zeigt massive Auswirkungen auf die weltweiten Energiemärkte. Er hat in
vielen Regionen verstärkte Investitionen in Exploration und Produktion
ausgelöst, um Versorgungssicherheit mit Öl und Gas zu gewährleisten. Das
spiegelt sich in unserem Geschäft wider, das von einem dynamischen Anstieg
der Nachfrage profitierte. Gleichzeitig erhält der Ausbau von erneuerbaren
Energiequellen durch die aktuelle Situation einen starken Anschub. Hier
wollen wir unseren Beitrag leisten und haben wie angekündigt erste
Marktsondierungen gestartet, um gemäß unserer Strategie 2030 einen neuen
Geschäftsbereich aufzubauen.“
SBO präsentierte im März 2022 ihre „Strategie 2030“, die den Aufbau eines
neuen Segments in den Bereichen Energy Transition und Green Tech vorsieht.
Gleichzeitig hält das Unternehmen am bestehenden Kerngeschäft fest, um
weiterhin zu einer sicheren Energieversorgung beizutragen. ESG ist dabei
fest in der Strategie des Konzerns verankert. SBO arbeitet zudem
kontinuierlich an der strukturellen Verbesserung ihrer Energieeffizienz
und der Verringerung ihrer CO[2]-Emissionen.
Starke Auftragslage und kräftiges Ergebniswachstum
Der Auftragseingang von SBO verzeichnete einen kräftigen Anstieg und
belief sich in den ersten drei Monaten 2022 auf MEUR 129,1, ein Plus von
115,2 % (1-3/2021: MEUR 60,0). Der Umsatz erhöhte sich ebenfalls stark auf
MEUR 100,5 (1-3/2021: MEUR 59,3). Der Auftragsstand stieg Ende März auf
MEUR 144,2 (31. Dezember 2021: MEUR 111,7).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich
nach MEUR 11,6 im ersten Quartal 2021 auf MEUR 23,5 in 2022, die EBITDA
Marge betrug 23,4 % (1-3/2021:
19,5 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf MEUR 15,5, mehr als
eine Vervierfachung gegenüber dem Vorjahresquartal (1-3/2021: MEUR 3,6).
Beim Ergebnis vor Steuern erwirtschaftete SBO MEUR 14,3 (1-3/2021: MEUR
2,4), das Ergebnis nach Steuern lag bei MEUR 11,4 (1-3/2021: MEUR 1,0).
Das Ergebnis pro Aktie wurde im ersten Quartal 2022 auf EUR 0,72
(1-3/2021: EUR 0,06) gesteigert.
„Die Versorgungssicherheit mit Energie ist und bleibt ein großes Thema. Um
diese sicherzustellen, werden Explorationsprojekte in Öl und Gas weltweit
vorangetrieben, was sich auch in der Nachfrage nach unseren Produkten
niederschlägt. Entsprechend positiv hat sich unser Geschäft im ersten
Quartal quer durch alle Märkte und in beiden Segmenten entwickelt“, sagt
SBO-CEO Gerald Grohmann.
Das Geschäft von SBO ist in zwei Segmente gegliedert, Advanced
Manufacturing & Services (AMS) und Oilfield Equipment (OE). Der Umsatz des
AMS-Segments erhöhte sich im ersten Quartal auf MEUR 49,1 (1-3/2021: MEUR
29,8), das Betriebsergebnis (EBIT) stieg nach einem Verlust von MEUR 0,4
in der Vorjahresperiode auf einen Gewinn von MEUR 8,0. Der Umsatz des
OE-Segments erhöhte sich auf MEUR 51,4 (1-3/2021: MEUR 29,5), das EBIT
konnte mehr als verdreifacht werden und lag bei MEUR 7,6 (1-3/2021: MEUR
2,3).
Das Eigenkapital von SBO stieg im ersten Quartal 2022 auf MEUR 360,5 (31.
Dezember 2021: MEUR 340,9). Die Eigenkapitalquote von SBO erhöhte sich auf
42,9 % (31. Dezember 2021: 42,3 %). Die Nettoliquidität lag bei MEUR 12,3
(31. Dezember 2021: MEUR 9,9). Das Gearing verbesserte sich geringfügig
auf minus 3,4 % (31. Dezember 2021: minus 2,9 %). Der Bestand an liquiden
Mitteln betrug MEUR 293,2 (31. Dezember 2021: MEUR 291,8). Der Cashflow
aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde im ersten Quartal 2022 mit MEUR
3,8 (1-3/2021: MEUR 5,2) ausgewiesen. Die Investitionen in
Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) lagen bei MEUR
5,0 (1-3/2021: MEUR 4,3).
Mit Rückenwind ins weitere Jahr 2022
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für 2022 ein globales
Wirtschaftswachstum von 3,6 %, nach einem deutlichen Anstieg von 6,1 % im
Vorjahr. Dabei sollen die entwickelten Industriestaaten um 3,3 % und
Schwellenmärkte um 3,8 % wachsen. Die Prognosen wurden zuletzt aufgrund
des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sowie den damit
einhergehenden Unsicherheiten etwas nach unten revidiert. Aus den
Unterinvestitionen in die Exploration und Produktion von Öl und Gas der
vergangenen Jahre und der steigenden Nachfrage nach diesen Ressourcen wird
mit einem weiter zunehmenden Aufholeffekt auf den Gas- und Ölmärkten
gerechnet, der sich bereits seit der 2. Jahreshälfte 2021 abzeichnet. Um
die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine auf den Märkten
abzumildern, will die OPEC+ die Produktion ausweiten. Insgesamt wird für
das Jahr 2022 ein Anstieg der weltweiten Explorations- und
Produktions-Ausgaben um mindestens 16 % erwartet, davon 21 % in
Nordamerika und 15 % international.
Die Entwicklungen und Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs auf die
Weltwirtschaft sind weiterhin schwer abschätzbar. Es zeichnet sich jedoch
bereits ab, dass weltweit höhere Investitionen in den unterschiedlichen
Regionen außerhalb Russlands erforderlich sein werden, um die globale
Versorgung mit Energie sicherzustellen. Dementsprechend wird von einer
weiter steigenden Öl- und Gas-Produktion in den Regionen außerhalb
Russlands ausgegangen. Die Rohöl-Produktion in den USA liegt bereits auf
Vorkrisenniveau, vorwiegend aus dem Abbau gebohrter, aber noch nicht
komplettierter Bohrlöcher. Verzögerungen in den Lieferketten und
verschärfte Sanktionen können das Weltwirtschaftswachstum abschwächen. In
Summe sollten die erwarteten positiven Auswirkungen auf den Öl- und
Gasmärkten überwiegen und zu einer weiteren Belebung der Aktivitäten in
der Oilfield Service-Industrie – und damit auch von SBO – führen.
„Wir sind stark in das Jahr gestartet und gehen davon aus, dass die
Dynamik in unseren Märkten anhält. Natürlich bleiben in diesem Umfeld
Unsicherheiten betreffend des Krieges, der Sanktionen und der
Lieferketten-Engpässe bestehen. Alles in allem sollten für unser Geschäft
aber die positiven Effekte der steigenden Nachfrage überwiegen“, schließt
CEO Gerald Grohmann.
Die wichtigsten SBO Kennzahlen im Überblick
1-3/2022 1-3/2021
Umsatz MEUR 100,5 59,3
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und MEUR 23,5 11,6
Abschreibung (EBITDA)
EBITDA-Marge % 23,4 19,5
Betriebsergebnis (EBIT) MEUR 15,5 3,6
EBIT-Marge % 15,4 6,0
Ergebnis vor Steuern MEUR 14,3 2,4
Ergebnis nach Steuern MEUR 11,4 1,0
Ergebnis je Aktie EUR 0,72 0,06
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit MEUR 3,8 5,2
Liquide Mittel zum 31. März 2022 / MEUR 293,2 291,8
31. Dezember 2021
Nettoliquidität zum 31. März 2022 / 31. Dezember MEUR 12,3 9,9
2021
Mitarbeiter zum 31. März 2022 / 1.375 1.267
31. Dezember 2021