Manner mit 4 Mio. Euro Verlust im Halbjahr - Höhere Kosten belasten
Halbjahresverlust wegen Einmaleffekten sowie höheren Rohstoff-
und Transportkosten - Im Gesamtjahr positives Ergebnis
erwartet - Haselnuss-Anbauprojekt in Aserbaidschan schreitet
voran
Der Wiener Süßwarenhersteller Manner hat im ersten
Halbjahr einen Verlust von 4 Mio. Euro verzeichnet. Einmaleffekte,
Kostensteigerungen und ein negativer Länder/Kunden-Mix hätten heuer
das Ergebnis belastet, teilte Manner am Dienstag mit. Der Umsatz
stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,9 Prozent auf 106,9
Mio. Euro. Davon entfielen 70,2 Mio. Euro auf den Export, 36,4 Mio.
Euro auf das Österreich-Geschäft und 374.000 Euro auf sonstige
Umsatzerlöse.
Gestiegene Rohstoffpreise - unter anderem für Fett, Mehl und
Zucker - und höhere Energiekosten sorgten im ersten Halbjahr bei
Manner für höhere Ausgaben. Außerdem ließen höhere Werbekosten,
Abschlagszahlungen im Zusammenhang mit Schadensfällen und
gesteigerte Transportkosten durch einen höheren Exportanteil die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen. Die Exportquote
erhöhte sich von 64 Prozent im Vorjahr auf 65,9 Prozent per Juni
2021. Man erwarte "nach derzeitigem Informationsstand auch das
Wirtschaftsjahr 2021 eindeutig positiv abschließen zu können", so
Manner-Aufsichtsratschef Ernst Burger im Halbjahresbericht. Im
Vorjahres-Halbjahr lag der Verlust bei 2 Mio. Euro, im Gesamtjahr
2020 wurde dann ein Gewinn von 1,9 Mio. Euro verzeichnet.
Ob und wann die Preise für Mannerschnitten und Co. wegen der
gestiegenen Kosten erhöht werden könnten, wollte Manner-Chef Andreas
Kutil nicht kommentieren. "Preiserhöhungen besprechen wir mit dem
Handel", sagte der Firmenchef zur APA. Kutil ist seit März neuer
Chef des traditionsreichen Süßwarenherstellers mit Sitz in
Wien-Hernals. Zu Manner gehören auch die Marken Casali, Ildefonso,
Napoli, Dragee Keksi und Victor Schmidt Mozartkugeln.
Die Coronapandemie belastet weiterhin teilweise das Geschäft von
Manner. Der Umsatz der Manner-Shops liege aufgrund fehlender
Touristen nach wie vor hinter den Erlöszahlen vor der Coronakrise,
aber auch unter Vorjahr, sagte Kutil. Konkrete Umsatzzahlen zu den
firmeneigenen Shops nannte er nicht. Derzeit wird Sortiment von
Manner auf Fairtrade-Kakao umgestellt. Bis Jahresende werden alle
Produkte der Marke Manner das Gütesiegel führen. Dies werde "sehr
positiv" vom Handel und den Konsumenten aufgenommen, sagte der
Firmenchef.
Um sich bei der Haselnuss-Rohstoffversorgung unabhängiger von
Lieferanten zu machen, hat Manner im Jahr 2019 Anbauflächen in
Aserbaidschan gekauft. Die erste Haselnussernte erwartet Kutil im
Jahr 2024. Bei einer guten Ernte könne man ein Viertel bis ein
Drittel des Männer-Haselnussbedarfs decken. Insgesamt hat der
Süßwarenhersteller bisher rund 12 Mio. Euro in das Anbauprojekt
investiert.
Der Personalstand inklusive Niederlassung in Deutschland hat sich
bei Manner per Ende Juni mit 828 Mitarbeitern, davon 416 Arbeiter
und 412 Angestellte, im Vergleich zum Vorjahr um rund 2 Prozent
erhöht. Die Besetzung von offenen Stellen sei "aktuell als mehr als
herausfordernd und nur schwer und teilweise gar nicht möglich", so
der Firmenchef. Manner will deswegen die Ausbildung eigener
Lehrlinge in nächster Zeit noch intensivieren.
cri/kan
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