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Datum/Zeit: 30.07.2021 12:09
Quelle: APA

RBI sieht sich auf Erholungskurs, 2022 über Vorkrisen-Niveau


Kreditrisiko-Vorsorgen deutlich gesenkt - Im Gesamtjahr weiteres Kreditwachstum erwartet - Pläne für Dividenden-Nachzahlungen bald nach Ergebnis des Banken-Stresstests - GRAFIK



--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Zusammenfassung nach der Pressekonferenz, neu geschrieben. ---------------------------------------------------------------------

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Halbjahr 2021 ihren Gewinn im Vergleich zum coronabedingt schwachen Vergleichsjahr des Vorjahres kräftig gesteigert - unterm Strich kletterte das Ergebnis im ersten Halbjahr um 66 Prozent auf 612 Mio. Euro. Vorstandschef Johann Strobl glaubt, "dass unsere Kernländer im Verlauf des Jahres 2022 das Jahr 2019 überschreiten können und dieser starke Rückgang dann aufgeholt und kompensiert wird".

Die Gewinnsteigerung ist zu einem guten Teil auf die Senkung der Risikokosten von 312 Mio. auf 110 Mio. Euro zurückzuführen. Was das Kreditwachstum betrifft, sei man jetzt etwas zuversichtlicher als zuletzt, sagte Strobl. "Angesichts der beschleunigten Kreditnachfrage im zweiten Quartal erwarten wir für das Gesamtjahr 2021 ein Kreditwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich", und zwar ohne die übernommene tschechische Equa bank.

An den mittelfristigen Zielen, wie etwa eine Kosten-Ertrags-Quote (CIR) von rund 55 Prozent, hält die Bank fest. Die Dividendenausschüttungen sollen 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses betragen. Diese Bandbreite sei groß, räumte Strobl ein, es gebe aber "zwei, drei regulatorische Unsicherheiten, die die kurzfristige Kapitalbasis etwas erschweren". Als Beispiel nannte er die Eigenkapitalvorschriften um Basel 4. Sobald man mehr Klarheit habe, werde man diese Bandbreite einengen. Außerdem sollten sich auch kleinere Akquisitionen ausgehen, so der RBI-Chef.

Zu möglichen Dividendennachzahlungen nach der Aufhebung der EZB-Einschränkungen hält sich Strobl noch bedeckt. "Wir sind im Gespräch mit der EZB und werden zeitnah unsere Überlegungen konkretisieren." Heute (Freitag) Abend ab 18 Uhr wird die EZB die Ergebnisse des Banken-Stresstests veröffentlichen. "Wir sehen das als gesamthafte Inszenierung der EZB, dass sie die Beendigung der Empfehlung, keine Dividenden zu zahlen, nahe an die Verkündung der Stresstests legt."

Während in Tschechien die Übernahme der Equa bank bereits geclosed ist und man sich jetzt auf die Zusammenführung konzentriert, bereitet Weißrussland der RBI Sorgen. "In Summe haben wir für das erste Halbjahr 110 Mio. Euro an Wertberichtigungen verbucht", sagte Risiko-Vorstand (CRO) Hannes Mösenbacher. "Alleine 30 Millionen von den 110 haben wir zugeteilt für das Sanktionsrisiko aus Weißrussland." Man habe die Prior Bank 2003 von der EBRD übernommen und dort über 800.000 Kunden vor allem im Privatsektor und 1.600 Mitarbeiter, sagte Strobl. Aus der Sicht der RBI-Gruppe sei der Anteil Weißrusslands vergleichsweise gering, mit etwas über einem Prozent des Kreditvolumens und zweieinhalb Prozent des Eigenkapitals, das man in die Priorbank investiert habe.

Eine weitere Baustelle ist der Streit um die Schweizer-Franken-Kredite in Polen. Stellungnahmen, die das Höchstgericht von wichtigen Institutionen angefordert habe, würden "in eine Richtung zeigen, die unsere Meinung widerspiegelt", so Strobl. "Unfair waren die Schweizer-Frankren-Kredite in keiner Phase, das war die geübte Marktpraxis." Wie weit das polnische Höchstgericht auf die Stellungnahmen eingehen wird, werde man im September sehen, die nächste Sitzung sei für den 2. September angesetzt.

Derzeit gebe es dort noch rund 29.000 ausstehende Franken-Kredite mit einem Euro-Gegenwert von 1,9 Milliarden. "Die Amortisation ist circa 100 Mio. Euro pro Jahr. Es wird noch einige Zeit dauern, bis dieses Portfolio substanziell geringer wird."

Insgesamt zeigte sich Strobl mit dem Geschäftsverlauf in der ersten Jahreshälfte sehr zufrieden und verwies dabei auch auf "große Erfolge bei der Emission und dem Arrangement von Green Bonds", die für die RBI ein neuer, großer Schwerpunkt seien. "Die gesamte Raiffeisen-Organisation ist darauf ausgerichtet." Die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit sei erkannt worden, und das "wird eine ähnliche Transformation bewirken, wie das mit dem Fall des Eisernen Vorhangs in unserer Region passiert ist. Vielleicht nicht an einem Tag, aber ähnlich stark in der Wirkung."

Die Betriebserträge gingen im Jahresvergleich um 3 Prozent auf 2,641 Mrd. Euro zurück. Dabei reduzierte sich der Zinsüberschuss um 135 Mio. Euro auf 1,571 Mrd. Euro, hervorgerufen durch Zinssenkungen in vielen Ländern des Konzerns sowie Währungsabwertungen, insbesondere in Russland und der Ukraine. "Die Zinsmarge ist in diesen Zeiten überhoher Liquidität kein Thema für uns", sagte Strobl, sie werde noch über Jahre "eine wenig relevante Steuerungsgröße sein".

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich dagegen trotz Währungsabwertungen in Osteuropa um 93 Mio. auf 932 Mio. Euro, vor allem aufgrund gestiegener Transaktionen im Zahlungsverkehr und Fremdwährungsgeschäft in der Berichtsperiode nach Covid-19-bedingten Einschränkungen im Vorjahr.

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