RHI Magnesita im 1. Halbjahr 2021 mit Ergebnisrückgang von 4 Prozent
Umsatz legte um 2,5 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro zu - Borgas:
Gute Logistiker und IT-Fachkräfte in Österreich derzeit kaum
zu finden
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Statements von CEO Borgas; 5.,6. u. 7. Absatz
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Der börsennotierte österreichisch-brasilianischen
Feuerfestkonzern RHI Magnesita hat im 1. Halbjahr 2021 einen
Ergebnisrückgang (EBITA, bereinigt) von vier Prozent auf 128 Mio.
Euro verzeichnet, der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 2,5
Prozent auf 1,2 Mrd. Euro.
"Das Unternehmen verzeichnet eine starke Umsatzentwicklung
getragen von hoher Kundennachfrage, sieht sich jedoch aufgrund von
Unterbrechungen der Lieferkette mit Gegenwind und Margenrückgängen
konfrontiert, so RHI Magnesita am Mittwoch in einer Aussendung. Die
Absatzmengen hätten die Erwartungen des Managements übertroffen.
Herausforderungen in der globalen Lieferkette verursachten im
ersten Halbjahr 2021 erhebliche Verzögerungen und höhere
Frachtkosten. Zusätzliche Lieferkettenkosten und höhere Preise für
extern zugekaufte Rohstoffe führten des weiteren zu erhöhtem
Preisdruck und sollen im zweiten Halbjahr über Preiserhöhungen an
Kunden weitergegeben werden, erklärte das Unternehmen.
Man sei auf Kurs, ein bereinigtes EBITA von 310 Mio. Euro für
2021 zu erwirtschaften, wobei der Schwerpunkt des Ergebnisses im
zweiten Halbjahr liegen werde. "Strategische Initiativen sind
weiterhin im Zeitplan, um ab 2022 einen jährlichen EBITA-Beitrag von
140-160 Millionen Euro zu leisten", kündigte RHI Magnesita an.
Konzernchef Stefan Borgas verwies heute im APA-Gespräch auf eine
"extrem gute Nachfrage", der leider beispielsweise im
Schiffscontainerverkehr eine sehr hohe Unzuverlässigkeit gegenüber
stehe. Lag die Zuverlässigkeit in Vor-Corona-Zeiten bei rund 75
Prozent, sei sie nunmehr auf knapp über 30 Prozent gefallen. Dazu
komme ein Preisanstieg im Containertransport um das fünf- bis
sechsfache.
Zweites großes Thema sei der Facharbeitermangel. Gute Logistiker
und IT-Fachkräfte seien derzeit in Österreich und in den umliegenden
Staaten kaum zu finden. RHI Magnesita unternehme hier große
Anstrengungen um den Frauenanteil zu erhöhen, bei den Beschäftigten
mit Hochschulabschluss liege man mittlerweile bei 50 Prozent.
Bei der Klimadiskussion vermisst Borgas den Fokus auf die
technologische Entwicklung, vielmehr sei viel Aktionismus im Spiel.
Die ehrgeizigen Klimaziele seien mit den derzeitigen Technologien
nicht zu erreichen. Außerdem mangle es an der richtigen
Schwerpunktsetzung. Mit ein paar Photovoltaikanlagen auf Dächern und
etwas weniger Fleischkonsum werde das Problem nicht zu lösen sein,
da gehe es schon eher um industrielle Maßnahmen, wie Fabriken im
Bereich Wasserstofftechnologie.
(Schluss) stf/itz
ISIN NL0012650360
WEB http://www.rhi-ag.com