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Datum/Zeit: 29.06.2021 12:36
Quelle: APA

Österreich hat bei betrieblicher Altersvorsorge noch Aufholbedarf


Valida-Chef für Verschiebung der Steuerlast für Eigenbeiträge in die Auszahlungsphase - Auch Verankerung der betrieblichen Vorsorge in Kollektivverträgen wäre guter Hebel



Das Pensionssystem in Österreich ist aus Sicht der Pensionskassen nach wie vor eher unausgewogen. Immer noch liegen rund 90 Prozent der Pensionslast auf dem staatlichen System, die betriebliche Vorsorge nimmt dagegen nur einen kleinen Anteil ein. Das liege auch daran, dass nach wie vor nicht alle Österreicher Zugang zur betrieblichen Pensionsvorsorge hätten, sagte der Chef der Valida Pensionskasse, Martin Sardelic. Darüber hinaus ist die steuerliche Handhabung nicht optimal.

International sei es eigentlich Standard, dass die Eigenbeträge, die in die betriebliche Pensionskasse eingezahlt werden, erst in der Phase der Auszahlung versteuert werden. Österreich habe hier einen Sonderweg gewählt, bei dem die Beiträge von bereits versteuertem Einkommen gezahlt werden müssten. "Die breite Akzeptanz der betrieblichen Vorsorge leidet unter diesem Sonderweg", sagte Sardelic am Dienstag vor Journalisten.

Dementsprechend fordert er eine Verschiebung der Steuerlast für die Eigenbeiträge der Arbeitnehmer in die Leistungsphase. Das heißt, es sollte keine Versteuerung in der Einzahlungs- sowie in der Veranlagungsphase geben, sondern erst, wenn die Pensionsbeiträge tatsächlich ausgezahlt werden (Exempt-Exempt-Taxed-Prinzip/EET). "Diesen Punkt sollte man umgestalten, damit die Österreicher aus noch nicht versteuertem Einkommen in die Pensionskasse einzahlen können", so Sardelic weiter. Für den Staat würde dies nur eine Verschiebung der Steuerleistung bedeuten, aber keinen Steuerausfall.

Auch mangelt es noch am Zugang zur zweiten Säule, denn Arbeitnehmer können die betriebliche Vorsorge derzeit nur nutzen, wenn der Arbeitgeber einen Vertrag mit einer Pensionskasse hat. In diesem Sinne erneuerte Sardelic auch seine Forderung nach einem Generalpensionskassenvertrag. Mit einem solchen hätten alle Arbeitnehmer Zugang zur zweiten Pensionssäule. Der Valida-Chef hegt die Hoffnung, dass sich hier in absehbarer Zeit etwas tun könnte. Er sehe aufseiten der Politik durchaus Bereitschaft, in diesem Punkt etwas zu tun. Was die Besteuerung betrifft, sei die politische Bereitschaft etwas zu ändern, dagegen aktuell gering.

Weiters fordert Sardelic eine staatliche Förderung der Eigenbeträge für Arbeitnehmer, deren Einkommen unter der Einkommenssteuergrenze liegt. Für ein funktionierendes Modell diesbezüglich müsse man nur nach Deutschland schauen, dort gebe es ein erfolgreiches System, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen motiviere, für die eigene Pension aktiv vorzusorgen.

Auch eine Verankerung einer Pensionskassenlösung in Kollektivverträgen wäre ein wichtiger Hebel, um das System mehr Menschen zugänglich zu machen, so Sardelic. Auch hier habe sich allerdings auf politischer Seite noch nicht viel bewegt. Aber auch wenn es nicht für jede Forderung die gleichen Erfolgschancen gebe, sei es wichtig, das Thema immer wieder anzusprechen, so der Valida-CEO.

Personen, die bereits eine betriebliche Vorsorge in Anspruch nehmen, sind damit aber zu einem großen Teil zufrieden, geht aus einer Umfrage der Spectra-Marktforschung im Auftrag der Valida Vorsorge Management hervor. Im Vorjahr sagten 78 Prozent, sie seien mit dem Vorsorgemodell ihres Unternehmens sehr zufrieden bzw. zufrieden. Für die Studie wurden im Herbst 2020 rund 1.800 Personen befragt. Insgesamt gehen mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten nicht davon aus, dass sie von der staatlichen Pension einmal gut leben werden können.

In der Coronakrise hat das Thema Altersvorsorge nicht merklich an Bedeutung eingebüßt, sagte Christian Baumann von Spectra Marktforschung. Für 28 Prozent der Befragten wurde das Thema finanzielle Vorsorge sogar wichtiger, wobei diese Einstellung verstärkt Besserverdienende (mit einem Einkommen ab 1.500 Euro) vertreten. Niedrigverdiener gaben dagegen überwiegend (39 Prozent) an, wegen der Coronakrise weniger Geld für die Vorsorge übrig zu haben. Für 33 Prozent der Befragten hatte die Krise gar keine Auswirkung auf die Pensionsvorsorge.

(Schluss) bel/kre

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