Autobank rechnet für 2020 nun mit 9,7 Mio. Euro Verlust
3,2 Mio. Euro mehr Vorsorgen, weil Fortführung nicht mehr Ziel
ist - Mindestquote für hartes Kernkapital wird unterschritten
Die hauptsächlich in der Auto- und
Leasingfinanzierung tätige Autobank, die im Jänner 2021 beschlossen
hat, ihre Bankgeschäfte abzuwickeln, rechnet für das Jahr 2020 nun
mit 9,7 Mio. Euro Verlust. Nachdem nicht mehr von einer
Unternehmensfortführung ausgegangen wird, seien Vorsorgen und
Wertberichtigungen von 3,2 Mio. Euro dazugekommen, teilte die Bank
am Freitagabend mit. Die vorgeschriebene harte Kernkapitalquote
werde wie im Jänner angekündigt unterschritten.
Im Jänner hatte die Autobank für 2020 einen Verlust von 6,5 Mio.
Euro verkündet und mitgeteilt, damit sei ein Unterschreiten der
vorgeschriebenen Kapitalpuffer möglich und ein Verlust der Hälfte
des Grundkapitals im Zuge der Abwicklung "wahrscheinlich". Heute
heißt es in der Mitteilung der Bank, das bilanzielle Eigenkapital
werde unter 5 Mio. Euro fallen.
Die Bank habe für Kosten, die mit dem Abbau der Bankgeschäfte
zusammenhängen, vorausschauend für die kommenden Jahre, Vorsorge
getroffen. "Wir haben uns daher, in Abstimmung mit dem
Abschlussprüfer, dazu entschlossen, die Kosten der zu erwartenden
Abschläge aus dem Abbau des Aktivgeschäfts bereits im
Jahresabschluss 2020 zu berücksichtigen", wird Finanzvorstand Markus
Beuchert zitiert.
Der endgültige Jahresabschluss wird in den kommenden Wochen
fertiggestellt und soll im Zuge der Hauptversammlung im Oktober 2021
festgestellt werden. Ab dem zweiten Halbjahr 2021 sollen die
Kundeneinlagen bei der Autobank schrittweise zurückgezahlt werden.
Ab 1. Juli werden keine weiteren Einzahlungen auf bestehende
Einlagekonten mehr angenommen, so Vorstand Gerhard Dangel.
Die im Sommer 2020 eingebrachten Anzeigen gegen den Vorstand der
Autobank seien zurückgelegt worden, heißt es in der Aussendung.
"Nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft hat sich kein
Anfangsverdacht ergeben, weshalb in diesem Zusammenhang nicht einmal
ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde", teilte die Bank am
Freitagabend mit.
Die Autobank ist zwar in Wien nicht mehr gelistet, in München
notiert sie aber noch bis 30. September.
(Schluss) tsk/hac
ISIN AT0000A0K1J1
WEB http://www.autobank.at