Semperit verzeichnete Umsatzsprung in Medizinsparte
Corona trieb Preise für Schutzhandschuhe in die Höhe - Gewinn
vervielfacht - Semperit-Chef: Bestes Ergebnis seit
Jahrtausendwechsel - Unternehmen bereit für Zukäufe
Semperit ist gut in das Jahr 2021 gestartet. Ein
Umsatzsprung in der Medizinsparte von 148,9 Prozent und die Erholung
in der Industrie haben dem Unternehmen hohe Umsätze und einen Gewinn
in Millionenhöhe beschert. Semperit-Chef Martin Füllenbach sprach am
Mittwoch bei der Zahlenvorlage vom "besten Quartalsergebnis seit dem
Jahrtausendwechsel". 2020 gab es im ersten Quartal noch einen
Verlust von 1,7 Mio. Euro, nun steht unterm Strich ein Gewinn von
85,5 Mio. Euro.
Der Konzernumsatz stieg um 62,3 Prozent auf 323,1 Mio. Euro und
das operative Ergebnis (Ebit) hat sich von 9,8 Mio. Euro auf 110,8
Mio. Euro mehr als verzehnfacht - getrieben vor allem vom Geschäft
mit Gummihandschuhen. Die Umsatzerlöse im Medizinsektor stiegen von
77,5 auf 192 Mio. Euro. Semperit hat für seine medizinischen
Schutzhandschuhe wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr verlangen
können als vor der Krise.
Das Unternehmen spricht von "signifikant höheren
Verkaufspreisen". Die Effekte der Corona-Pandemie würden weiter
anhalten und sich beim Preis von Medizinprodukten nach wie vor
positiv niederschlagen. "Wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt der
Preisentwicklung zu Ende des ersten Quartals erreicht wurde und das
Preisniveau im Verlauf des Jahres langsam abnehmen wird. Selbst wenn
in absehbarer Zeit die Impfkampagnen breitenwirksam umgesetzt
werden, wird sich eine deutlich positive Preisabweichung im
Vergleich zum Pre-Corona-Niveau bis weit in das Jahr 2021 hinein
fortsetzen", gibt sich Semperit optimistisch, dass die Preise hoch
bleiben.
Der Vorstand geht weiter davon aus, dass das operative Ergebnis
vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) im Gesamtjahr 2021
bei rund 395 Mio. Euro liegen wird. Abhängig sei die Prognose neben
den Preisen für die Handschuhe von der Rohstoffverfügbarkeit und
ausreichend Frachtcontainern, um die Erzeugnisse ausliefern zu
können.
Der Gummi- und Kautschukhersteller sieht die guten Zahlen als
"Ergebnis unserer erfolgreichen Restrukturierung", wie Füllenbach in
der Aussendung erklärte. Auch Zukäufe und Firmenübernahmen fasst
Semperit nun wieder ins Auge: Die starke Liquiditätssituation sorge
dafür, dass das Unternehmen auch für mögliche M&A-Transaktionen gut
aufgestellt sei, hieß es.
(Schluss) pro/tsk
ISIN AT0000785555
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