Erste Group soll am Kauf der slowenischen NKBM interessiert sein
Zeitung: Nach der ungarischen OTP zeigt auch Erste Group
Interesse an der zweitgrößten Bankengruppe Sloweniens -
Akteure kommentieren Medienberichte nicht
Die Erste Group soll sich nach
Informationen der Wirtschaftszeitung "Finance" für den Kauf der
zweitgrößten slowenischen Bank Nova KBM (NKBM) interessieren. Die
Zeitung beruft sich auf verlässliche Quellen aus Finanzkreisen.
Weder der US-Fonds Apollo, der seine 80 Prozent an der NKBM
verkaufen möchte, noch die Erste Group hätten die Informationen
bisher bestätigt, berichtete die slowenische Zeitung am Dienstag.
Nach der ungarischen OTP, die laut früheren Medienberichten
bereits in Gesprächen mit dem US-Fonds über die Übernahme der
zweitgrößten Bankengruppe in Slowenien steht, soll Apollo noch von
einem anderem potenziellen Käufer kontaktiert worden sein, so die
Zeitung. Beim US-Fonds habe man diese Information weder bestätigt
noch abgestritten, hieß es in dem Bericht weiter. Verbindliche
Offerte für die NKBM werden laut "Finance" bis Ende Mai erwartet.
Die Erste Group habe die Informationen nicht kommentiert.
"Grundsätzlich können wir aber sagen, dass wir eine aktive Rolle bei
der Konsolidierung des Bankensektors in der Region spielen wollen",
hieß es gegenüber der Zeitung.
Die Erste Group hält an der Banka Sparkasse, die mehrheitlich der
Kärntner Sparkasse gehört, auch eine direkte Beteiligung von 4
Prozent. Im Jahr 2001 hatte die Erste Bank bei der Privatisierung
der slowenischen Großbank NLB mitgeboten, die später an die
belgische KBC verkauft wurde. Die Erste Group wurde 2019 auch als
Interessent für die drittgrößten Bank, die staatlichen Abanka,
gehandelt, die an die NKBM verkauft wurde.
In einem früheren Bericht von Reuters wurde die Übernahme der
NKBM auf rund 1 Mrd. Euro bewertet, was ungefähr dem Buchwert der
Bank entsprechen soll. Der Buchwert der NKBM-Aktien lag Ende 2020
bei 99,13 Euro pro Aktie, die Bank hat 10 Millionen Aktien.
Die NKBM mit Sitz in Maribor hat in Slowenien einen Marktanteil
von 20,5 Prozent. Apollo kaufte 2015 die NKBM gemeinsam mit der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) um 250
Mio. Euro vom slowenischen Staat. Apollo erwarb 80 Prozent, die EBRD
20 Prozent. Nachdem 2019 auch die staatliche Abanka um 444 Mio. Euro
via NKBM erworben wurde, fusionierten die beiden Geldinstitute im
Vorjahr. Das war die größte Fusion im slowenischen Bankensektor. Die
NKBM-Gruppe verzeichnete im Vorjahr einen Nettogewinn von 210,8 Mio.
Euro.
(Schluss) nr/ivn
ISIN AT0000652011
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