Konjunktur

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Datum/Zeit: 03.04.2021 17:23
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Eurozone-Industrie wächst im März mit neuer Rekordrate



Der Eurozone-Industriesektor verzeichnete im März das stärkste Wachstum seit Umfragebeginn vor knapp 24 Jahren. Dies signalisiert der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI), der gegenüber Februar um 4,6 Punkte auf 62,5 stieg und damit den neunten Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten notiert, ab der Wachstum angezeigt wird.

Auch diesmal legten sämtliche von der Umfrage erfassten Industriebereiche wieder zu, allen voran der Investitions- und Vorleistungsgüterbereich, wo jeweils neue Rekordraten verzeichnet wurden.

In der gesamten Eurozone-Industrie ging es im März aufwärts, wobei Deutschland und die Niederlande führend waren. Beide Länder vermeldeten beim Wachstum neue Rekordsteigerungsraten.

Außergewöhnlich gut liefen die Geschäfte auch in Österreich, und in Italien und Frankreich zählten die Zuwächse zu den stärksten in der jeweiligen Umfragegeschichte. Irland vermeldete ein AchtMonatshoch, und in Spanien kletterte der PMI auf den höchsten Wert seit Ende 2006.

Im Gegensatz dazu verzeichnete Griechenland nur moderates Wachstum, immerhin stieg der dortige PMI auf den höchsten Wert seit über einem Jahr.

Produktion und Auftragseingang legten im März jeweils mit neuer Rekordrate zu, was laut Befragten auf die generell anziehende Nachfrage infolge zunehmend optimistischer Geschäftsaussichten zurückzuführen war. Das Exportneugeschäft wuchs zum neunten Mal hintereinander und ebenfalls mit neuer Rekordrate.

Der anziehende Handel sowie die beschleunigten Auftrags- und Produktionszuwächse verstärkten allerdings den ohnehin schon starken Lieferdruck zusätzlich. So verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten so drastisch wie nie zuvor in der bisherigen Umfragegeschichte.

Produktengpässe, die anziehende globale Nachfrage und anhaltende Logistikprobleme im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie machten den Unternehmen bei der Beschaffung von Produktionsmaterialien schwer zu schaffen.

Dies alles sorgte dafür, dass die Einkaufspreise so rasant zulegten wie seit zehn Jahren nicht mehr. In sämtlichen von der Umfrage erfassten Ländern stieg der Kostendruck, allen voran in Österreich, Deutschland und in den Niederlanden.

Angesichts rasant steigender Einkaufspreise und der enormen Marktnachfrage wurden die Verkaufspreise im März so stark angehoben wie zuletzt im April 2011.

Aufgrund der enormen Produktionssteigerungen wurde die Einkaufsmenge mit neuer Rekordrate ausgeweitet (was den Lieferdruck zusätzlich verstärkte). Wegen der anhaltenden Lieferprobleme griffen die Unternehmen allerdings wo immer möglich auf ihre Lagerbestände an Vormaterialien zurück, weshalb diese den 26. Monat in Folge sanken.

Die höhere Auslastung und eine Rekordzunahme des Auftragsbestands sorgten dafür, dass der zweite Stellenaufbau in Folge so stark ausfiel wie seit August 2018 nicht mehr.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist hielten sich auf dem Rekordniveau von Februar. Am optimistischsten waren diesmal die Branchenakteure in den Niederlanden und Irland.

Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit, kommentiert den finalen IHS Markit EurozoneIndustrie PMI:

„Der Eurozone-Industriesektor boomt. Produktion und Auftragseingang legten im März so rasant zu wie nie zuvor in der knapp 24-jährigen Umfragegeschichte.

Obwohl Deutschland mit seiner Rekordsteigerungsrate auch diesmal wieder die stärksten Wachstumsimpulse lieferte, ging es in der Eurozone auf breiter Front aufwärts, da die Unternehmen von der anziehenden Binnen- und Exportnachfrage gleichermaßen profitierten.

Rückenwind lieferte in den letzten Monaten auch das verbesserte Geschäftsklima – die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist lagen im Februar und März auf Rekordniveau. Dies hat nicht nur die Ausgaben beflügelt, sondern auch zu Investitionssteigerungen und einem Lageraufbau geführt, da sich die Unternehmen auf eine noch stärkere Nachfrage nach der Durchführung der Impfkampagnen vorbereiteten.

Getrübt wird die Lage jedoch von der Rekordverlängerung und –unterbrechung der Lieferzeiten, was sich durch die Blockade des Suezkanals womöglich noch verschlimmern dürfte.

Der Anstieg der Einkaufspreise ist ja jetzt schon auf einem Zehn-Jahreshoch, weil die Nachfrage nach zahlreichen Gütern das Angebot übersteigt.

Während allerdings die preistreibenden Faktoren – auch in Zusammenhang mit der Wiederbelegung im Nachgang der Corona-Pandemie – vorübergehend sein dürften, ist jeglicher weitere Druck auf Kosten und Verkaufspreise alles andere als willkommen.

Erfreulicherweise hat der Eurozone-Industriesektor mit dem jetzigen Produktionswachstum das VorCorona-Niveau wieder überschritten, und auch der Stellenaufbau hat sich ja bereits wieder ordentlich beschleunigt, da die Unternehmen zusätzliche Kapazitäten aufbauen, um der anziehenden Nachfrage gewachsen zu sein.“

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