Erste Group könnte heuer bis zu 1,50 Euro/Aktie Dividende ausschütten
0,50 Euro sollen bei der HV im Mai vorgeschlagen werden,
zusätzlich wird 1,0 Euro für eine potenzielle Sonderdividende
reserviert - Gewinn 2020 halbiert, operativ weitgehend -
GRAFIK
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Einstieg, Zitat Finanzchef, weitere Kennzahlen
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Trotz sinkender Gewinne will die Erste Group heuer
an der Ausschüttung einer Dividende festhalten. Die im November
geplanten 0,75 Euro je Aktie wurden Anfang Februar zwar verworfen,
dafür soll bei der Hauptversammlung im Mai nun eine Dividende von
0,50 Euro vorgeschlagen werden. Darüber hinaus wird eine
Sonderdividende von 1,0 Euro für eine mögliche spätere Auszahlung
reserviert. Insgesamt könnten damit heuer bis zu 1,50 Euro Dividende
pro Aktie für die Aktionäre abfallen.
"Unsere Betriebsergebnisse sind stabil geblieben und wir sind
ausgezeichnet kapitalisiert. Unsere Aktionäre sollen Anteil an
diesem Ergebnis haben, weshalb wir im Einklang mit der
EZB-Empfehlung der Hauptversammlung am 19. Mai 2021 eine Dividende
von 50 Cent pro Aktie für 2020 vorschlagen werden," sagte
Erste-Group-Finanzchef Stefan Dörfler laut Aussendung vom Freitag.
Die Sonderdividende wird indessen reserviert und könnte
frühestens im Herbst ausbezahlt werden, wenn die Europäische
Zentralbank (EZB) ihre aktuellen Vorgaben lockert. Derzeit empfiehlt
die EZB den Banken, wegen der Unsicherheit aufgrund der Coronakrise
bis Ende September von Dividendenzahlungen abzusehen oder diese auf
maximal 15 Prozent des akkumulierten Gewinns für 2019 und 2020 bzw.
20 Basispunkte der harten Kernkapitalquote (CET1-Quote) zu
begrenzen.
Unterm Strich fuhr die Bank 2020 wegen hoher Risikovorsorgen für
mögliche Kreditausfälle nur halb so viel Gewinn ein wie im Jahr
davor. Zum Jahresschluss blieben 783,1 Mio. Euro stehen, nach 1,47
Mrd. Euro im Jahr 2019.
Insgesamt 1,3 Mrd. Euro hat die Bank im Zuge der Coronakrise als
Risikovorsorge zurückgelegt. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist das ein
deutlicher Anstieg, damals waren nur 39,2 Mio. Euro für erwartete
Kreditausfälle reserviert. Auch die Quote notleidender Kredite
(non-performing loans/NPL) stieg an, im Jahresvergleich
verschlechterte sie sich von 2,5 auf 2,7 Prozent.
Operativ blieben die Ergebnisse dagegen weitgehend stabil. Der
Zinsüberschuss stieg um 0,6 Prozent auf rund 4,8 Mrd. Euro, der
Provisionsüberschuss ging dagegen um 1,2 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro
zurück. Das Betriebsergebnis fiel um 1,3 Prozent auf 2,93 Mrd. Euro.
Bei den Kosten konnte die Bank einsparen. Die Verwaltungskosten
gingen um 1,5 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zurück. Auch die
Personalkosten sanken um 0,6 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro, Grund waren
laut Erste Group positive Währungseffekte sowie ein Rückgang im
Personalstand von 47.284 auf 45.690 Vollzeitäquivalenten. Die
Mitarbeiterzahl habe sich vor allem wegen der Auslagerung von
Dienstleistungen bei Geldtransporten in Rumänien reduziert.
Sachaufwendungen wurden um 3,8 Prozent weniger.
Zuwächse gab es beim Kundenkreditvolumen, das um 3,6 Prozent auf
166,1 Mrd. Euro zulegte. Vor allem in Kroatien, der Slowakei,
Österreich und in Serbien habe es ein deutliches Wachstum gegeben.
Die Kundeneinlagen seien vor allem in Österreich und Tschechien
gestiegen, insgesamt legten sie um 9,9 Prozent auf 191,1 Mrd. Euro
zu.
Die harte Kernkapitalquote (CET1) stand zum Jahresende 2020 bei
14,2 Prozent, nach 13,7 Prozent im Dezember 2019. Die Bilanzsumme
stieg um 12,9 Prozent auf 277,4 Mrd. Euro.
( 0272-21, Format 88 x 92 mm)
(Schluss) bel/sp
ISIN AT0000652011
WEB http://www.erstegroup.com