SBO schrieb 2020 rote Zahlen - CEO Grohmann sieht Boden erreicht
31 Mio. Euro Verlust vor Steuern nach Firmenabwertungen und
Wechselkursverlusten - CEO Grohmann: Liquidität reicht
"locker", Aufträge ziehen wieder an
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Ausführliche Fassung mit mehr Details und Statements von CEO
Gerald Grohmann.
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Der börsennotierte österreichische
Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) wurde 2020 von
der Coronakrise hart getroffen. Der Umsatz brach um ein Drittel auf
291 Mio. Euro ein, das Ergebnis vor Steuern drehte von 47,9 Mio.
Euro im Vorjahr auf nun 31 Mio. Euro in die Verlustzone. Mit dem
Anziehen der Auftragseingänge ab dem Schlussquartal 2020 gebe es
jedoch bereits Anzeichen für eine Erholung, sagt Vorstandschef
Gerald Grohmann.
"Ja, vor Steuern machen wir 31 Millionen Verlust, aber man muss
das relativieren", sagte Grohmann am Dienstag zur APA. "Da stecken
22 Millionen an Wertberichtigungen drinnen, die ja nicht cashwirksam
sind." Man habe vor allem die nordamerikanischen Tochterunternehmen
in der Bilanz wertberichtigt, das "hat mit Geld nichts zu tun". Dazu
kämen 7 Mio. Euro Kursverluste auf Grund des schwächeren Dollars.
Finanziell stehe das Unternehmen sehr gut da: "Wir haben allein
in den ersten drei Quartalen 81 Millionen operativen Cash
generiert." Man habe 314 Mio. Euro an liquiden Mitteln und eine
Nettoliquidität von 9 Mio. Euro, "also mehr Liquidität als
Schulden", erklärte Grohmann, "und das nach einem Krisenjahr".
Selbst wenn die Erholung noch längere Zeit auf sich warten lassen
sollte, reiche das "locker".
Laut den vorläufigen Zahlen für 2020 betrug das Betriebsergebnis
(EBIT) vor Einmaleffekten -6 Mio. Euro (2019: 60,8 Mio. Euro), das
EBIT nach Einmaleffekten belief sich auf -28 Mio. Euro (2019: 60,2
Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern brach auf -31 Mio. Euro ein
(2019: 47,9 Mio. Euro).
Die Ölförderung sei eine zyklische Branche, betonte Grohmann,
"unsere Industrie ist eine Hochschaubahn". Damit habe man aber
Erfahrung. "Wir haben in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich
reagiert. Wir hatten in Ternitz bis in den Sommer hinein
Dreischicht-Betrieb und Überstunden, weil die Auftragsbücher so voll
waren. In Houston mussten wir bereits im Frühjahr 30, 40 Prozent der
Belegschaft abbauen." Bei den Kosten werde "an jeder Schraube
gedreht, da ist uns keine Schraube zu klein".
Das ganze Jahr über seien die Auftragseingänge geringer gewesen
als die Umsätze, "weil wir natürlich noch einige Aufträge in den
Büchern hatten - in Ternitz besonders viel -, aber die Kunden
eigentlich nichts mehr gebraucht haben und nur noch das Notwendige
bestellt haben".
Allerdings hätten die Auftragseingänge im vierten Quartal 2020
"schön angezogen" und seien ungefähr gleich hoch gewesen wie die
Umsätze. Die Bodenbildung dürfte nun erreicht sein, hofft Grohmann.
Der ganze Zyklus hänge mit der Pandemie zusammen. Zwar könnte es
noch Rückschläge geben, "man sieht es ja auch in Österreich mit dem
verlängerten Lockdown, aber die Hoffnung ist einfach da, dass dieser
Impfstoff Schritt für Schritt greift, und dass damit wieder Schritt
für Schritt Normalität einkehrt". Damit sollte es auch wieder einen
Konjunkturaufschwung geben, "und ein Aufschwung der Weltkonjunktur
bedeutet natürlich mehr Energiebedarf".
Der Aufschwung dürfte im Jahresverlauf an Geschwindigkeit
zunehmen, "am Anfang ein bisschen langsamer und dann so zur
Jahresmitte sollte es steiler werden", meint der SBO-Chef. "Ich
hoffe, dass es keine Rückschläge gibt."
Die endgültigen Ergebniszahlen für 2020 wird SBO am 17. März 2021
präsentieren.
(Schluss) ivn/sp
ISIN AT0000946652
WEB http://www.sbo.co.at