Neubewertung und Buwog-Rückstellung drückten CA-Immo-Neunmonatsgewinn
EBITDA hätte um 22% statt 3% steigen können - Abwertungen bei
Hotels, Einzelhandel - Nettogewinn sank auf 88 (178) Mio Euro
- Mehr Mieterlöse, FFO I gehalten - "Nur geringe
Corona-Einbußen"
Eine hohe Vorsorge für Buwog-Schadenersatzklagen
gegen Republik Österreich und Land Kärnten sowie ein deutlich
negatives Bewertungsergebnis bei Hotels und Einzelhandel haben die
börsennotierte CA Immo wie im Halbjahr auch nach neun Monaten
belastet. Das operativ spürbar stärkere Ergebnis legte damit kaum
zu, und der Nettogewinn halbierte sich. Die Mieterlöse wuchsen
dagegen weiter. Die Cash-Kenngröße FFO I konnte gehalten werden.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
wuchs im Jahresabstand um 3,0 Prozent auf 136,1 Mio. Euro, teilte
die CA Immo am Mittwochabend mit. Ohne eine in Höhe von 25,5 Mio.
Euro getätigte Rückstellung für die Buwog-Klage hätte das EBITDA um
22,3 Prozent auf 161,6 Mio. Euro zugelegt, heißt es.
Dabei geht es um mögliche Gerichtsgebühren für die von der CA
Immo im zweiten Quartal 2020 im Zusammenhang mit der 2004
abgeschlossenen Privatisierung der Bundeswohnbaugesellschaften
(Buwog) eingebrachte Schadenersatzklage gegen die Republik
Österreich und das Land Kärnten. Die Bundeswohnungen (Buwog und
andere) gingen 2004 an ein Konsortium von RLB OÖ und Immofinanz, die
CA Immo als Mitbewerber ging leer aus. Die CA Immo sprach Ende
Februar von einem Schaden von 1,9 Mrd. Euro.
Nicht nur die Buwog-Rückstellung belastete die CA Immo, sondern
auch Wertanpassungen bei den von der Coronakrise besonders
getroffenen Immobilien-Assetklassen Hotels und Einzelhandel sowie
auch von Bestandsgebäuden in CEE. Diesmal war das
Neubewertungsergebnis in den ersten neun Monaten mit -21,5 Mio. Euro
negativ, nach positiven Anpassungen im Ausmaß von 193,5 Mio. Euro
ein Jahr davor.
Damit lag das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) mit 110,7
Mio. Euro 66 Prozent unter dem Wert der ersten drei Quartale 2019
(325,2 Mio. Euro). Auch das Vorsteuerergebnis (EBT) war mit 120
(248) Mio. Euro (-51 Prozent) tiefer als vor einem Jahr. Unterm
Strich blieben 88,0 (177,9) Mio. Euro Konzernergebnis bzw. je Aktie
0,95 (1,91) Euro. Die Papiere notierten zuletzt mit 29,35 Euro.
Der Substanzwert (EPRA NAV) war per 30.9. mit 38,36 Euro je Aktie
etwa gleich hoch wie Ende 2019. Die Cash-Generierungsgröße FFO I
wuchs in den ersten neun Monaten um 3,3 Prozent auf 104,7 Mio. Euro.
Im Gesamtjahr soll der FFO bei "über 126 Mio. Euro" liegen, lautet
weiterhin das Ziel.
Die Mieterlöse legten in den neun Monaten um 7,7 Prozent auf
177,6 Mio. Euro zu. Per 30.9. betrug das Immo-Vermögen (1,62 Mio. m2
Gesamtnutzfläche) weiter 5,2 Mrd. Euro, 85 Prozent davon
Bestandsimmobilien.
Das Bestandsportfolio (4,5 Mrd. Euro) liegt zu 45 Prozent in
Deutschland und 12 Prozent in Österreich; der Rest entfällt v.a. auf
CEE. Das Portfolio warf zuletzt 5,4 Prozent Rendite ab und war zu
95,0 Prozent vermietet.
Durch die Covid-19-Pandemie erwarte man weiterhin nur
geringfügige bzw. kurzfristige Einbußen. Die vollen Effekte auf das
operative Geschäft könnten aber nach wie vor nicht abschließend
bewertet werden, betonte das Unternehmen am Mittwochabend im
Ausblick.
(Schluss) sp
ISIN AT0000641352
WEB http://www.caimmo.com