AT&S wächst trotz Coronakrise kräftig
Für heuer Umsatzplus von rund 15 Prozent erwartet
Der börsennotierte steirische
Leiterplattenhersteller AT&S ist gut durch die Coronakrise gekommen
und wächst weiterhin kräftig. Im ersten Halbjahr des laufenden
Geschäftsjahres 2020/21 sind Umsatz und operatives Ergebnis um je
ein Zehntel gestiegen. Für das Gesamtjahr erwartet AT&S ein
Umsatzplus von rund 15 Prozent. Das Unternehmen profitiert von der
zunehmenden Digitalisierung, der guten Nachfrage nach mobilen
Endgeräten, und auch die Autobereich springt leicht an.
Das gesamte Kalenderjahr 2020 sei von Corona geprägt, im zweiten
Quartal habe sich das Blatt gewendet und AT&S einen starken
Umsatzanstieg und eine entsprechende Ergebnisverbesserung erzielt,
sagte Unternehmenschef Andreas Gerstenmayer zur APA. Treiber seien
vor allem IC-Substrate und in den Markt kommende Endgeräte für den
mobilen Bereich. Der Bereich Automotive komme langsam zurück. Ein
leichtes Wachstums erwartet er auch im Medizintechnik-Bereich.
Die Werksauslastungen seien besser, so liefen in China Chongqing
und Shanghai sehr gut und Korea und Indien besser. Das hat im ersten
Halbjahr zu einer deutlichen Verbesserung im operativen Ergebnis
geführt. Das EBITDA stieg im ersten Halbjahr um 10 Prozent auf 111
Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) um fast 12 Prozent auf rund
33 Mio. Euro und der Umsatz um 9,7 Prozent auf rund 538 Mio. Euro,
wie AT&S heute, Dienstag, bekanntgab. Der Konzerngewinn brach um ein
Viertel auf 14,7 Mio. Euro ein. Grund dafür waren vor allem
Währungseffekte, die sich negativ auf das Finanzergebnis auswirkten,
das sich laut Halbjahresbericht um 15,8 Mio. auf minus 13 Mio. Euro
verschlechterte.
Für das Gesamtjahr sieht der AT&S-Chef - wenn nichts ganz
Gravierendes mehr passiert - sehr gute Chancen, den Ausblick zu
erreichen. Das Unternehmen erwartet ein Umsatzplus von rund 15
Prozent bei einer EBITDA-Marge von 20 bis 22 Prozent. Im ersten
Halbjahr lag die EBITDA-Marge bei 20,7 Prozent.
In China sei die Produktion in der Coronakrise sehr rasch wieder
aufgenommen worden, die Situation habe sich kontinuierlich
verbessert. In Europa ist Gerstenmayer trotz zu erwarteter
Wachstumsdämpfer, wenn bei den Corona-Maßnahmen auf dem aktuellen
Niveau bleiben, für die Branche zuversichtlich. Bei den mobilen
Endgeräten habe es eine Nachfrageverschiebung ins dritte Quartal
gegeben. AT&S sei angesichts der zunehmenden Digitalisierung in
einer guten Position. Investiert werden im laufenden Geschäftsjahr
bis zu 520 Mio. Euro, davon rund 80 Mio. Euro für Instandhaltung und
Technologie-Upgrades. Voll im Plan sei der Ausbau des Werks in
Chongqing.
Die Mitarbeiterzahl wächst: Der Mitarbeiterstand lag im Halbjahr
bei 10.855, nach 10.126. In Österreich laufe das Werk Leoben
einigermaßen weiter, hier sind auch weitere Investitionen von
insgesamt 120 Mio. Euro bis 2023 geplant. Kurzarbeit hat AT&S in
Werk Leoben-Hinterberg nicht beantragt. Im oststeirischen Werk
Fehring wurde mit 1. Juli Kurzarbeit eingeführt, Gerstenmayer geht
davon aus, dass die Kurzarbeit in Fehring verlängert wird.
(Schluss) itz/sp
ISIN AT0000969985
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