Rasinger: Neuer OMV-AR-Chef Garrett "bringt Industriekompetenz mit"
Kleinanlegerschützer: Wechsel des Ex-Borealis-Chefs an Spitze
des OMV-Kontrollgremiums verdient aber "keinen
Schönheitspreis" - IVA-Präsident von Borealis-Deal "nicht
begeistert"
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KORREKTUR-HINWEIS
In APA0422 vom 29.09.2020 muss es im 2. Absatz richtig heißen:
"Garrett wird bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die
Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 beschließt, gewählt." (nicht:
2020)
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Bei der OMV-Hauptversammlung wird der Ex-Chef der
künftigen OMV-Tochter Borealis, Mark Garrett (58), heute neu in den
OMV-Aufsichtsrat gewählt und soll dann Wolfgang Berndt (77) an der
Spitze des Kontrollgremiums ablösen. "Einen Schönheitspreis kriegt
das jetzt nicht", meint Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger,
aber Garrett bringe Industriekompetenz mit und sei deshalb als
Aufsichtsratschef jedenfalls die bessere Wahl als etwa ÖBAG-Chef
Thomas Schmid, so Rasinger.
Es sei gut, wenn der Chef der Staatsholding ÖBAG im
OMV-Aufsichtsrat vertreten sei, "aber nicht unbedingt als
Aufsichtsratsvorsitzender", sagte der Präsident des
Interessenverbandes für Anleger (IVA) am Dienstag zur APA. Garrett
wird bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die
Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 beschließt, gewählt. Gertrude
Tumpel-Gugerell wird bis zur Hauptversammlung im Jahr 2021 wieder in
den Aufsichtsrat gewählt.
Im Vorfeld der Hauptversammlung war wiederholt Kritik am hohen
Kaufpreis laut geworden, den die OMV für die Aufstockung ihrer
Beteiligung am Kunststoffkonzerns Borealis um 39 Prozentpunkte auf
75 Prozent bezahlt. Die rund 4 Mrd. Euro seien "eine gigantische
Summe, die jetzt auf den Tisch gelegt wird", sagte Rasinger, "ich
bin nicht überzeugt, ob das zum jetzigen Zeitpunkt ein Super-Deal
für die OMV ist. Ich bin nicht begeistert von dieser
Mega-Transaktion."
Eine solche Transaktion mit einem Aktionär - Verkäufer der
Borealis-Anteile ist der OMV-Mitgesellschafter Mubadala (Abu Dhabi)
- sei immer heikel, außerdem sei er nicht überzeugt, ob der Deal für
die OMV überhaupt sinnvoll sei. Das Argument, dass sich die OMV mehr
im Kunststoff-Geschäft engagieren wolle, könne er nicht
nachvollziehen - "man hat ja jetzt schon eine qualifizierte
Minderheitsbeteiligung".
Er traue sich nicht zu beurteilen, ob der Kaufpreis tatsächlich
überhöht sei, "mich wundert aber, dass die Coronakrise keine
Auswirkungen auf den Kaufpreis gehabt hat".
(Schluss) ivn/bel
ISIN AT0000743059
WEB http://www.omv.com
http://www.borealisgroup.com