Der RLB Vorarlberg fehlt die Dividende von der RBI
EGT ging bis Juni von 18,9 auf 12,1 Mio. Euro zurück,
Überschuss fast halbiert
Die im Frühjahr ausgebliebene
Dividendenausschüttung von der Raiffeisen Bank International (RBI)
hat bei der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg den Halbjahresgewinn
deutlich gedrückt. Auch im Gesamtjahr 2020 wird dies zu spüren sein.
Die Raiffeisenlandesbank Vorarlberg (RLBV) hat im ersten Halbjahr
2020 einen Rückgang ihres Ergebnisses der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT) auf 12,1 Mio. Euro (2019: 18,9 Mio.)
hinnehmen müssen. Das Betriebsergebnis lag bei 12,4 Mio. Euro (2019:
15,2 Mio.), der Halbjahresüberschuss nach Steuern bei 8,8 Mio. Euro
(2019: 16,1 Mio.).
Die Geschäftszahlen wurden vom RLBV-Vorstandsvorsitzenden
Wilfried Hopfner am Mittwoch bekanntgegeben. Er führte den Rückgang
beim EGT darauf zurück, dass die Raiffeisen International aufgrund
der Corona-Pandemie keine Dividende ausschütte, wovon die RLBV
unmittelbar betroffen sei.
Zu den Auswirkungen der Pandemie sagte Hopfner, dass die RLBV und
alle Vorarlberger Raiffeisenbanken rasch und unbürokratisch die neue
Situation der Kunden reflektiert und passende Lösungen angeboten
hätten. In diesem Zusammenhang verwies der Vorstand auf die
"hervorragende Liquiditätssituation" der Regionalbank und eine
Kernkapitalquote von 15,0 Prozent (2019: 14,9). Als Finanzpartner
habe man mit Kreditstundungen, bei Überbrückungsfinanzierungen oder
auch beim Einbringen von Anträgen für staatliche Hilfszahlungen
Unterstützung geleistet.
"Positive Erwartungen" hegte Hopfner beim Blick auf das
Gesamtjahr. Es sei mit einem EGT von 15,0 Mio. Euro zu rechnen, so
der Vorstandsvorsitzende. Aufgrund höherer erwarteter Risikokosten
und des Ausfalls der Dividende aus der RBI-Beteiligung werde man
damit aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 25,5 Mio. Euro
liegen.
Die Europäische Zentralbank und die österreichische
Finanzmarktaufsicht (FMA) haben den Banken heuer zu Beginn der
Corona-Pandemie dringend angeraten, auf die Ausschüttung von
Dividenden zu verzichten. Die Raiffeisenbank International folgt
diesem Rat. Damit erhielten die heimischen Raiffeisenlandesbanken im
ersten Halbjahr keine Dividendenausschüttung auf ihre Beteiligung.
Die RBI hat ihre entsprechende Hauptversammlung zur Gewinnverteilung
auf Oktober verschoben.
(Schluss) jh/eg/rf
ISIN AT0000606306
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