Corona-Wirkstoff: VIG hält nun 3,26% an Penninger-Firma Apeiron
Versicherungskonzern zeichnete Großteil der Kapitalerhöhung
der vom Genetiker gegründeten Wiener Biotech-Firma -
Medikament APN01 könnte ein erster Therapieansatz gegen
Covid-19 sein
Die Vienna Insurance Group (VIG) hat mit circa 7
Mio. Euro den Großteil der jüngsten Kapitalerhöhung bei der Apeiron
Biologics AG gestemmt und hält damit nun 3,26 Prozent an der vom
Genetiker Josef Penninger gegründeten Wiener Biotech-Firma.
Insgesamt brachte die Finanzierungsrunde 17,5 Mio. Euro für die
Entwicklung des Medikaments APN01 zur Behandlung schwer erkrankter
Covid-19-Patienten.
Apeiron Biologics stellte bei einer Bezugsrechtskapitalerhöhung
mit Privatplatzierung 11,9 Mio. Euro von bestehenden und neuen
privaten und institutionellen Investoren auf - darunter die VIG -,
teilte das Biotech-Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Obendrein sagten in Summe 5,6 Mio. Euro die Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft (FGG), die Wirtschaftsagentur Wien
(WAW), die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS) sowie die
Erste Bank an öffentlichen Fördergeldern und Garantien zu.
Die VIG bilde bei der am Dienstag abgeschlossenen
Finanzierungsrunde den "Anker-Invstor", sagte die Chefin des
Versicherungskonzerns, Elisabeth Stadler. Die VIG berücksichtige bei
ihren Investitionen auch zukünftige soziale und ökologische Trends,
um aktiv an der Schaffung einer lebenswerten Zukunft mitzuarbeiten.
"Aktuell bedeutet dies, den allgemeinen Wunsch zu unterstützen, so
rasch wie möglich wirksame Hilfsmittel gegen das Coronavirus zu
entwickeln", so Stadler in einer Aussendung.
APN01 (rhACE2) gehört laut Apeiron zu den am weitesten
entwickelten Medikamentenkandidaten zur Behandlung von Covid-19 und
zu den wenigen spezifisch gegen das Coronavirus gerichteten
Therapieansätzen. Bei positivem Verlauf der laufenden Phase
II-Studie könnte aus Expertensicht voraussichtlich eine
beschleunigte Marktzulassung erfolgen.
Apeiron will die bisher in Österreich, Deutschland, Dänemark und
Großbritannien gestartete Phase II-Studie nach Russland und die USA
ausweiten. In der doppelt-verblindeten, randomisierten,
Placebo-kontrollierten Studie sollen 200 schwer an Covid-19
erkrankte Patienten behandelt werden, heißt es.
Hinter dem Wirkstoff-Kandidat APN01, den ein internationales Team
um Penninger an SARS-CoV-2-Infizierten testet, verbirgt sich
biotechnologisch hergestelltes menschliches Angiotensin Converting
Enzym 2 (rhACE2), das einerseits den Virus blockieren und
andererseits vor Lungenversagen schützen soll, hatte der "Kurier"
Mitte Mai berichtet. APN01 könnte damit ein erster Therapieansatz
gegen Covid-19 sein.
Dem damaligen Zeitungsbericht zufolge wurde der Firmenwert von
Apeiron am Kapitalmarkt auf 100 bis 120 Mio. Euro geschätzt. Vor der
jüngsten Kapitalerhöhung und dem VIG-Einstieg hielten private und
institutionelle Investoren 49,1 Prozent an der Firma, Penninger
selbst 15,3 Prozent, der saudische Investor Sami Al-Angari 9,9
Prozent, der britische Pharmariese Glaxo Group 8,6 Prozent und die
Bartenstein Holding des Pharmaunternehmers und ehemaligen
Ex-Wirtschaftsministers Martin Bartenstein 6,4 Prozent, ging aus dem
Firmenbuch ("WirtschaftsCompass") hervor. Auch die oö.
Unternehmerfamilie Scherb (5,6 Prozent) und
Ex-ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger (5,1 Prozent) waren mit an
Bord. Aktualisierte Angaben zu den Anteilen der Aktionäre sind noch
nicht bekannt.
(Schluss) sp/bel
ISIN AT0000908504
WEB http://www.vig.com