Gewerkschaft: Staatshilfe für Tourismusbetriebe überlebenswichtig
vida: Steuererleichterungen für Wirte sind nur "Tropfen auf
den heißen Stein" - Generelle Maskenpflicht in allgemein
zugänglichen Innenräumen von Gaststätten, Hotels und Pensionen
gefordert
Die Gewerkschaft vida ruft nach Staatshilfe für den
Tourismus. "Wenn die Bundesregierung in den nächsten zwölf Monaten
nicht weiter Arbeitslose produzieren will, braucht es dringend
finanzielle Unterstützung für die Hotellerie und die Gastronomie",
so der Vorsitzende des Fachbereichs Tourismus, Berend Tusch. Wegen
der fehlenden Gäste und Umsätze würden die Betriebe sonst
Mitarbeiter kündigen.
Der Ausfall der internationalen Gäste müsse kompensiert werden.
"Tausende Menschen, die in international geführten Häusern
beschäftigt sind und waren, bangen um ihren Arbeitsplatz oder haben
diesen schon verloren", schlug Tusch am Freitag Alarm. Die
Betroffenen bräuchten "Perspektiven und Sicherheit".
Die Kritik der Arbeitnehmervertreter am "Wirte-Paket" der
Regierung habe sich als richtig herausgestellt, fügte der
Gewerkschafter hinzu. "Die Steuererleichterungen sind nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. Uns erreichen laufend Meldungen von
Betrieben, die nicht wissen, wie es weitergehen soll", so der
Gewerkschafter in einer Aussendung. Unternehmer hätten überzeugt auf
Kurzarbeit gesetzt, sagten jetzt aber, dass sie Beschäftigte
kündigen müssten, um nicht den ganzen Betrieb zu gefährden.
Auch Saisonbeschäftigte hätten die gesundheitlichen Maßnahmen
rund um Corona mitbezahlt. "Sie haben bereits mindestens einen Monat
an Einkommen verloren", sagte Tusch: "Es braucht jetzt rasch
Maßnahmen um alle Saisonbeschäftigten und Corona-Arbeitslosen in
Hotels und Gastronomiebetrieben wieder in Beschäftigung zu bringen
und dort zu halten." Die Kurzarbeitsförderung müsse auch jenen
Betrieben zugänglich sein, die aufgrund ihrer Saisonalität erst mit
15. Mai Arbeitnehmer einstellen konnten, forderte der
Arbeitnehmervertreter.
Er begrüßte, dass die Regierung weitere Lockerungen betreffend
Corona-Maßnahmen plane. Dass zum Beispiel mehr als vier Personen
künftig an einem Tisch sitzen dürfen, unterstütze die Gewerkschaft
vida. Die Einschränkungen zu lockern, würde wohl helfen, mehr
Menschen in die Gaststätten zu locken. Es brauche mehr Gäste und
Kunden, damit die notwendigen Umsätze erzielt werden könnten, um
nicht noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden.
"Es ist aber auch klar, dass nicht der Schutz für Beschäftigte
dem Umsatz zum Opfer fallen darf", sagte Tusch und pochte auf das
Tragen von Masken durch Gäste in allen allgemein zugänglichen
Innenräumen. "Alles andere ist unverantwortlich." Im Moment gibt es
das verpflichtende Tragen von Mund-Nasen-Schutz für die Kunden nur
im Eingangsbereich von Gaststätten, Hotels und Pensionen.
Der Gewerkschafter betonte, dass ja auch in Geschäften alle
Mund-Nasen-Schutz tragen müssten: "Warum die Bundesregierung
Unterschiede zwischen einem geschlossenen Raum im Tourismus und
einem geschlossenen Raum in Form eines Handelsgeschäftes macht, ist
mir schleierhaft", kritisierte Tusch die derzeitige Regelung.
(Schluss) kre/ivn
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