VIG wuchs zum Jahresauftakt, Corona-Auswirkungen ab zweitem Quartal
Prämieneinnahmen stiegen im ersten Quartal um 7,2 Prozent auf
3,1 Mrd. Euro - Vorsteuergewinn sank um 4,4 Prozent auf 122
Mio Euro - Nettogewinn um 2,8 Prozent höher
Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG) ist
gut ins neue Geschäftsjahr gestartet: Prämieneinnahmen und
Nettogewinn stiegen im ersten Quartal, der Vorsteuergewinn ist etwas
gesunken, wie der Versicherungskonzern am Mittwoch mitteilte. Die
Auswirkungen der Coronakrise seien ab dem zweiten Quartal zu
erwarten.
"Prämieneinbußen durch Rückgänge im Neugeschäft werden in der
Entwicklung vor allem ab dem zweiten Quartal 2020 voraussichtlich
noch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bemerkbar sein", so
VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler laut Pressemitteilung. Im
ersten Quartal stiegen die Einnahmen um 7,2 Prozent auf 3,1 Mrd.
Euro. Das deutliche Prämienplus sei auf die starken Monate Jänner
und Februar 2020 zurückzuführen, die die ersten Auswirkungen der
Mitte März begonnenen Einschränkungen zur Bekämpfung von Covid-19
deutlich kompensiert hätten, so Stadler.
Der Gewinn vor Steuern sank um 4,4 Prozent auf 121,9 Mio. Euro,
wie die VIG mitteilte. Das Nettoergebnis (nach Steuern und nicht
beherrschenden Anteilen) stieg um 2,8 Prozent auf 85,8 Mio. Euro.
Damit sei das erste Quartal trotz erster dämpfender Effekte durch
die Covid-19-Pandemie positiv abgeschlossen worden.
Betroffen sei die VIG-Gruppe durch die Coronakrise insbesondere
aufgrund der damit verbundenen Kapitalmarktentwicklung. Zudem seien
im Neugeschäft teilweise Rückgänge zu verzeichnen, die mit dem
gleichzeitigen Anstieg im Onlinegeschäft nicht kompensiert werden
könnten.
Die Versicherung kehre nun schrittweise zur "neuen Normalität"
zurück. Mit Anfang Mai seien die Geschäftsstellen in den Ländern der
VIG-Gruppe schrittweise wieder geöffnet worden. Die
Serviceeinrichtungen stünden den Kunden unter Einhaltung
entsprechender Sicherheitsvorkehrungen wieder uneingeschränkt zur
Verfügung. Auch sei mit Mai begonnen worden, schrittweise und unter
Berücksichtigung der jeweils lokal geltenden Bestimmungen und
Vorschriften für die großteils in Home Office arbeitenden
Mitarbeiter wieder eingeschränkten Bürobetrieb zu ermöglichen. Mit
dem lokalen Management der Gesellschaften finde ein regelmäßiger
Austausch zur aktuellen Situation in den jeweiligen Ländern statt.
Ebenso stehe die laufende Entwicklung der Kapitalmärkte im Fokus.
Im ersten Quartal sei das Gesamtprämienvolumen in allen Sparten
gestiegen. Die Einmalerläge in der Lebensversicherung (plus 29,8
Prozent) seien zweistellig gewachsen. Die in absoluten Zahlen
höchsten Prämiensteigerungen hätten die Segmente Österreich und
Polen verzeichnet.
Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen
- verbesserte sich auf 95,1 Prozent (96,8 Prozent). Das
Finanzergebnis (exkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen)
lag mit 136 Mio. Euro um 25 Prozent unter dem Wert der
Vorjahresperiode. Dies sei vorrangig auf die Entkonsolidierung der
gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften mit 31. Juli 2019 sowie auf
gestiegene Wertminderungen von Kapitalanlagen zurückzuführen. Die
Kapitalanlagen der VIG-Gruppe einschließlich der liquiden Mittel
betrugen Ende März 34,7 Mrd. Euro.
(Schluss) itz/sp
ISIN AT0000908504
WEB http://www.vig.com